Ryanair will Basis schließen

Flughafen Hahn droht Verlust der wichtigsten Airline

Der irische Billigflieger will seine Basis am Flughafen Hahn zum November schließen. Für den Airport wäre es ein harter Schlag. Ryanair hat ihn von Grund auf geprägt.

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Der Flughafen Frankfurt-Hahn müsste eigentlich Trier-Lautzenhausen heißen. Der Name der Gemeinde Lautzenhausen machte in den 1950er-Jahren der Gemeinde Hahn bei der Benennung der damals frisch eingerichteten Luftwaffenbasis Konkurrenz. Für die amerikanischen Streitkräfte war Lautzenhausen aber offenbar zu schwer auszusprechen. So entstand im Hunsrück die Hahn Air Base.

Trier liegt zudem - wie übrigens auch Mainz und Koblenz - deutlich näher am Flughafen als Frankfurt. Mit dieser Benennung hat allerdings nicht die US Army zu tun, sondern Ryanair. 1993 bekam der Armee-Flugplatz zunächst als Rhein-Mosel-Flughafen seinen zivilen Zweck. Ab 1999 flog der irische Billigflieger den Airport an und eröffnete dort später seine erste deutsche Basis. Er vermarktete ihn als Frankfurt-Hahn, was international deutlich attraktiver klang.

Nur noch Wizz Air mit Linienflügen ab Hahn

Es folgte ein Rechtsstreit zwischen Ryanair und Lufthansa. Doch 2002 gab das Oberlandesgericht Köln grünes Licht für den den Namen Flughafen Frankfurt-Hahn. Diese Episode zeigt, wie prägend der Billigflieger von Anfang an für den Airport im Hunsrück war. In dieser Tradition wirbt er: «Heute steht Frankfurt-Hahn als Synonym für den ersten und am konsequentesten geführten Lowcost-Flughafen Deutschlands.»

Obwohl Ryanair im vergangenen Jahr ihr Angebot in Hahn schon deutlich zurückfuhr, sind die Iren immer noch der Platzhirsch am Airport. 35 Ziele steuern sie im Sommer ab Hahn an. Tatsächlich haben sie mit dem ungarischen Billigflieger Wizz Air auch nur einen Konkurrenten. Und der steuert nur fünf Ziele an. Und nun droht Ryanair aufgrund einer fehlenden Einigung mit den deutschen Piloten, die Basis Hahn zum November zu schließen.

Frachtgeschäft als zweite Säule

Zur Frage, was ein Rückzug von Ryanair bedeuten würde, wollte sich die Geschäftsführung des Flughafens zunächst nicht äußern. Entscheidend für den Airport ist die Frage, wie Ryanair genau vorgeht. So könnte die Fluglinie zwar die Basis in Hahn schließen, Verbindungen am Flughafen aber aufrecht erhalten und von einer anderen Basis aus bedienen.

Neben dem Passagierverkehr bleibt dem Flughafen das Frachtgeschäft. Während der Airport im Jahr 2019 mit rund 1,5 Millionen Passagieren nur der zehntgrößte deutsche Flughafen war, sieht es in Sachen Cargo besser aus. Mit etwa 170.000 Tonnen umgeschlagener Fracht ist Hahn in dieser Kategorie Nummer fünf in Deutschland.

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