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Vorfall in Frankfurt

Aufruhr um Lufthansa-Flugverbot für ultraorthodoxe Juden

Die deutsche Airline verweigerte ultraorthodoxen Juden kollektiv einen Weiterflug ab Frankfurt, weil sich einige weigerten, Masken zu tragen. Das sorgt nun für Ärger.

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Tausende von Juden pilgerten vergangene Woche zum Grab von Yeshayah Steiner im ungarischen Kerestir. Der Rabbi wird vor allem von Chassidisten verehrt, Anhänger einer religiös-mystischen Strömung im ultraorthodoxen Judentum. Denn er galt als überaus gastfreundlich (eine wichtige Tugend in der Religion) und vollbrachte angeblich auch diverse Wunder.

Einige der Pilger reisten mit Lufthansa an - auch aus New York. Doch beim Flug von der amerikanischen Metropole zum Drehkreuz der Fluggesellschaft gab es Ärger. Einige der Chassidisten sollen sich wiederholt geweigert haben, medizinische Schutzmasken zu tragen.

Kollektiv den Weiterflug verweigert

Eskaliert ist die Situation aber danach am Flughafen Frankfurt, wie zuerst die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtete. Von dort wollten jüdische Pilger - je nach Angabe 127 bis 170 – am 4. Mai weiter nach Budapest reisen. Doch die Angestellten von Lufthansa weigerten sich, sie an Bord zu lassen, weil es auf dem vorherigen Flug Ärger gegeben hatte.

Das bringt Lufthansa nun den Vorwurf des Antisemitismus ein, weil sie den Orthodoxen den Weiterflug kollektiv verweigerte, statt nur dem Teil der Gruppe, der sich gegen den Mund-Nasen-Schutz geweigert hatte. Ein Video des Vorfalles zeigt, wie eine Lufthansa-Angestellte den orthodoxen Reisenden die Weiterreise verwehrt.

Ruf nach Entschuldigung

Sie müssten für die Handlungen einiger weniger büßen, entschuldigte sie sich. Es seien «jüdische Leute, die das Chaos verursacht haben, die die Probleme verursacht haben». Die Religion spiele dabei keine Rolle, erklärte sie weiter. Es hätte auch eine andere Gruppe treffen können, sofern sich diese auch nicht an die Regeln gehalten hätte.

Die Bundespolizei wurde mit Dutzenden Beamten hinzugezogen. Lufthansa bestätigte bald in einer Stellungnahme, «dass eine größere Gruppe von Passagieren» nicht habe auf Flug LH1334 von Frankfurt nach Budapest befördert werden können. Der Grund sei, dass «sich die Reisenden weigerten, die gesetzlich vorgeschriebene Maske an Bord zu tragen».

Lufthansa spricht sich gegen Diskriminierung aus

Doch das reichte vielen nicht. In Israel wurde schnell eine öffentliche Entschuldigung gefordert. Die hat Lufthansa nun auch geleistet. Man bedauere die Umstände bezüglich der Entscheidung, die Betroffenen vom Flug auszuschließen und für die Verletzung persönlicher Gefühle, so die Fluggesellschaft in einer Mitteilung. «Lufthansa entschuldigt sich ausdrücklich bei den Gästen.»

Man stehe hinter dem Ziel, Menschen und Kulturen auf der ganzen Welt zu verbinden. «Es gibt keine Toleranz gegenüber Rassismus, Antisemitismus oder Diskriminierung jeglicher Art», so Lufthansa. Man werde mit den Betroffenen in Kontakt treten, um sich zu entschuldigen und zu diskutieren, wie man die Abläufe in solchen Situationen verbessern könne.

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