Containerschiff von MSC: Ein riesiges Familienunternehmen.

Verschwiegenes FamilienunternehmenWer ist MSC, die mit Lufthansa ITA Airways kaufen will?

Die MSC-Gruppe steigt in die Luftfahrt ein - und will mit Lufthansa gemeinsam ITA Airways übernehmen. Das Unternehmen gilt als verschwiegen. Und hat eine Geschichte, die sich liest wie ein modernes Märchen.

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Der Name Lufthansa stand bereits seit Monaten im Raum, wenn es darum ging, wie es mit ITA Airways weiter geht. Der deutsche Luftfahrtkonzern hatte selbst immer wieder betont, dass er Gefallen an der neuen italienischen Nationalairline findet. Dass er nun offiziell Interesse an einer Übernahme bekundet, überraschte daher wenig. Doch womit kaum jemand gerechnet hatte: Lufthansa geht das Projekt gemeinsam mit dem Schifffahrtsriesen MSC an.

«Die MSC-Gruppe strebt eine Partnerschaft mit der italienischen Regierung und Lufthansa als industriellem Partner an», erklärt ein Sprecher des Reedereikonzerns mit Sitz in Genf aeroTELEGRAPH. Die deutsche Gruppe habe bereits ihr «Interesse bekundet, sich an der Initiative zu beteiligen». Da MSC bislang noch kaum etwas mit Luftfahrt zu tun hat, dürfte das Know-how von Lufthansa essenziell für den Erfolg der Übernahmepläne sein.

Zwei Kapitäne an den Unternehmensspitzen

Das Interesse von MSC ergebe sich aus der Möglichkeit, «positive Synergien für beide Unternehmen in den Bereichen Fracht und Passagier zu aktivieren, in denen die MSC-Gruppe weltweit führend ist», so der Sprecher weiter. Wie die Zusammenarbeit zwischen Lufthansa und dem Schifffahrtsriesen ausgestaltet sein soll, müsse noch erarbeitet werden, hatte ITA Airways bereits am Montagabend (24. Januar) mitgeteilt.

Mehr sagt MSC zu den Plänen nicht. Kein Wunder. Der Konzern gilt als äußerst verschwiegen. Gegründet wurde er 1970 von Gianluigi Aponte. Er und Lufthansa-Konzernchef Carsten Spohr haben immerhin eine Sache gemeinsam: Beide sind Kapitän. Spohr saß, bevor er ins Management von Lufthansa aufstieg, am Steuer von Flugzeugen. Aponte steuerte einst Dampfer übers Meer.

MSC-Gründer Gianluigi Aponte. Bild: MSC

Von Somalia zurück nach Italien

Die Familie von Aponte, so schreibt die Zeitung Impresa Oggi, sei schon jeher in der Seefahrt aktiv gewesen. Die Wurzeln reichen zurück bis ins 17. Jahrhundert. Von Neapel aus transportierten sie bereits seit Anfang des letzten Jahrhunderts Waren per Boot und Schiff. Als Kind lebte Gianluigi Aponte mit seinen Eltern in Somalia, wo diese ein Hotel betrieben.

Nach dem frühen Tod seines Vaters, als Aponte nur fünf Jahre alt war, zog seine Mutter mit ihm wieder nach Italien auf die Halbinsel Sorrento, die Heimat der Familie. Dort begann er bereits mit 20 Jahren seine Karriere in der Schifffahrt. Nach und nach arbeitete er sich vom Offiziersanwärter bis zum Langstreckenkapitän hoch. Zwischenzeitlich hatte er sich auch als Bankangestellter in Genf versucht. Denn von dort stammt seine Schweizer Ehefrau Rafaela - und dort hat MSC heute ihren Sitz.

560 Frachter

Doch bei der Bank habe er sich wie ein Fisch auf dem Trockenen gefühlt, heißt es über Apontes Zeit als Bankier bei Impress Oggi. Immer habe es ihn zurück aufs und ans Meer gezogen. Also widmete Aponte sich wieder seiner Leidenschaft, der Seefahrt.

1970 erwarb Aponte sein erstes Schiff. Ein Jahr später folgte das zweite, kurz darauf das dritte - alles waren Frachter. Heute betreibt die MSC-Gruppe 560 Frachter und ist auch im Kreuzfahrtgeschäft aktiv. Doch sie bleibt ein Familienunternehmen. Der 1940 geborene Gianluigi Aponte selbst ist weiterhin an der Spitze des Unternehmens aktiv, als Chef agiert sein Sohn Diego Aponte.

Milliardenvermögen

Die Familie hatte 2020 laut dem Ranking der Schweizer Wirtschaftszeitung Bilanz ein Vermögen von 8,5 Milliarden Franken (rund 8,2 Milliarden Euro). Der Konzern ist mittlerweile die zweitgrösste Reederei für Containerschiffe weltweit und die Nummer vier bei den Betreibern von Kreuzfahrtschiffen.

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