Junge geht an Bord eines Southwest-Jets: Familien bald zuerst und ganz hinten?

Zeit am BodenUnited spottet über Boardingmethode von Southwest

Seine Jets stehen zwischen den Flügen zu lange am Boden, findet der Billigflieger. Er will etwas ändern - auch beim Boarding. Southwest Airlines′ Konkurrent United spottet.

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Damit eine Billigairline ihre Tickets günstig anbieten kann und ihr Geschäftsmodell funktioniert, muss sie ihre Kosten niedrig halten. Sie zahlt keine hohen Gehälter, hat ein simples Bordprodukt, wählt Flughäfen mit niedrigen Gebühren, betreibt eine Einheitsflotte, damit die Kosten beim Cockpitpersonal und bei der Wartung im Rahmen bleiben.

Und es gibt einen weiteren essenziellen Faktor: Eine Billigfluggesellschaft muss ihre Flugzeuge bestmöglich auslasten - also so viel Zeit wie möglich in der Luft halten. Damit das gelingt, sollte die sogenannte Turnaround-Zeit so niedrig wie möglich sein. Das ist die Zeit am Boden zwischen Landung und erneutem Start, in der das Flugzeug unter anderem ent- und beladen, gereinigt und betankt wird und in der Reisende ein- und aussteigen.

Turnaround in nur zehn Minuten

Der älteste und größte Billigflieger der Welt ist Southwest Airlines aus den USA mit einer Flotte von mehr als 750 Boeing 737. Gestartet war sie 1971 durch vorherige rechtliche Auseinandersetzungen bereits finanziell geschwächt. Ein war sie gezwungen, eines ihrer Flugzeuge zu verkaufen – und mit dreien dasselbe Programm zu fliegen.

Die junge Fluggesellschaft rechnete aus, dass das nur möglich sei, wenn sie eine Turnaround-Zeit von zehn Minuten erreichen könnte. «Wenn du keinen Zehn-Minuten-Turn machen kannst, wirst du gefeuert und wir holen jemanden neuen. Und wenn der keinen Zehn-Minuten-Turn hinbekommt, feuern wir ihn auch», sagte der damals zuständige Manager Bill Franklin laut Southwests eigener Überlieferung zu seinen Mitarbeitenden am Boden. «Und wir werden so lange feuern, bis wir jemanden finden, der das hinbekommt»,

Heute weit weg von einstigen Werten

Und so war Southwests legendäre Turnaround-Zeit von zehn Minuten geboren. Heute ist der Billigflieger weit weg davon. Im Jahr 2018 lag ihre durchschnittliche Turnaround-Zeit bei 35 Minuten, 2019 laut der Zeitung USA Today sogar über 40 Minuten.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Southwests aktueller Betriebschef Andrew Watterson verweist laut der Zeitung Dallas Morning Post etwa auf Anforderungen, die es früher nicht gab, etwa von der amerikanischen Luftfahrtbehörde. In den 10-Minuten-Zeiten «hat die FAA nicht darauf bestanden, dass jeder im Flugzeug sitzen muss», so Watterson.

Southwest vergibt bis heute keine Plätze

Darum ist der Boarding-Prozess aktuell eine Stellschraube, an der Southwest drehen will, um wieder schneller zu werden. Die Airline hat keine fest zugewiesenen Sitzplätze, sondern nur drei Boarding-Gruppen (A, B und C) und Boarding-Nummern. Beides besagt lediglich nur, wann ein Fluggast die Maschine betreten kann. Wer für frühes Boarding zahlt sowie Vielflieger steigen zuerst ein.

Einmal an Bord, herrscht freie Platzwahl. Zuerst füllen sich normalerweise die ersten Reihen sowie Fenster- und Gangplätze. Mittelsitze hinten im Jet bleiben am längsten frei.

United spottet über Southwest-Boarding

United Airlines macht sich aktuell mit einer Werbekampagne samt eigener Webseite über das Vorgehen von Southwest lustig. Sie nimmt dabei auf die Schippe, dass man beim Billigflieger 24 Stunden vorher einchecken muss, um eine Boarding-Klasse und Nummer zu erhalten, die ein frühes Einsteigen ermöglicht.

«Es war einmal ein Southwest-Fluggast, der vergaß, genau 24 Stunden vor seinem Flug einzuchecken. Und er landete in der gefürchteten Boarding Gruppe C. Dun dun dunnnn», ist auf der Webseite zu lesen, die unter der Adresse notgroupc.com zu erreichen ist. Sogar für einen Erinnerungsanruf kann man sich dort anmelden.

Southwest will wieder schneller werden

Southwest hat schon geprüft, auf fest zugewiesene Sitze umzustellen, sich aber stets dagegen entschieden. Und das ist bis heute so. Airline-Chef Bob Jordan, der seit Februar im Amt ist, erklärte laut der Zeitung Dallas Morning Post, man müsse dennoch Anpassungen vornehmen, um wieder schnellere Turnaround-Zeiten zu erreichen. So wolle man etwa durch technologische Modernisierung die Formalien beim Be- und Entladen schneller erledigen.

Und auch die Details beim Boarding stehen auf dem Prüfstand . «Was wäre, wenn wir zuerst die Familien an Bord nehmen würden und sie sich in den hinteren Teil des Flugzeugs setzen müssten?», sagt Angela Marano, als Managerin für die Modernisierung zuständig. «Das ist eine kleine Änderung vom Aufwand her, aber es könnte eine große Wirkung haben.»

Viele Daten und dann Tests im Betrieb

Southwest Airlines will mögliche Ansätze mit der Analyse von großen Mengen von Daten identifizieren - und dann in der Realität überprüfen. «Die Idee ist, dass wir diese Dinge mit realen Kunden testen, sie optimieren, sehen, ob sie funktionieren, und dann eine Entscheidung treffen», erläutert Marano.

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