Airbus A330: «Noch ein Stück redundanter konstruiert.»
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Umschulung auf den Airbus A330 – Upgrade für einen Kapitän

Kapitän Claus Harder ist 13 Jahre lang mit Airbus A320 durch Europa geflogen. Jetzt geht es wieder auf die Langstrecke. Wie die Umschulung läuft.

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Gestartet hat Claus Harder seine Laufbahn als Kopilot in der Boeing 737, anschließend flog er auf der rechten Seite im Cockpit der die Boeing 747. Seine Karriere als Kapitän begann er auf der Boeing 737 und anschließend flog er die Jets der Airbus-A320-Familie. Sein neues Flugzeug ist wieder einige Nummern größer: Bald steuert er den Langstreckenjet A330.

Wie hast du erfahren, dass es für dich auf den A330 geht? Kommt dann ein Brief nach Hause, oder gibt es einen Anruf?

Claus Harder: Es kommt tatsächlich ein Brief nach Hause, der sagt: Jetzt geht's los. Aber bevor das passiert, muss man sich immer bewerben, für so eine Umschulung und dementsprechend kommt der Brief nicht ganz unerwartet.

Dann sprechen wir jetzt über deinen neuen Arbeitsplatz. Der A330, ein Zweistrahler, was ist das für ein Flugzeug?

Man könnte sagen, es ist eine Art großer A321, wenn man es ein bisschen einfach beschreiben möchte. Aber letztendlich ist es ein Langstreckenflugzeug, mit dem gleichen Rumpf wie ein A340, halt nur mit zwei Triebwerken, also deutlich effizienter und sparsamer mit einer recht respektablen Spannweite von über 60 Metern und einer Reichweite, die bis zu 12 bis 13 Stunden reichen würde. Im Cockpit gibt es keine großen Unterschiede, die liegen eher im Detail. Was zum Beispiel die Hydrauliksysteme angeht, gibt es doch signifikante Unterschiede und auch bei der Elektrik. Das Flugzeug ist halt noch ein Stück redundanter konstruiert worden, weil man ja auch Strecken fliegen muss - Stichwort Etops -, wo man eben zwei bis drei Stunden lang keinen Flughafen anfliegen kann.

Wie läuft denn so eine Umschulung jetzt genau ab?

Es beginnt mit rund zehn Tagen Grundkurs, quasi einem Selbststudium. Man hat zu Hause einen Computer, mit ganz vielen Power-Point-Präsentationen und technischen Unterlagen, die man nach und nach durcharbeitet, um alle technischen Systeme und Besonderheiten kennenzulernen. Abgeschlossen wird diese Phase mit einer Prüfung, die man schreiben muss. Ein Test mit 100 Fragen, den man möglichst perfekt abschließen sollte. Wenn das geschehen ist, dann geht es in den Simulator. Zu Beginn in einen Fixed Base Simulator, wo es nur darum geht, die Verfahren zu trainieren. Und dann geht es in den richtigen Simulator und dort beginnt man mit dem normalen Fliegen des Flugzeugs und mit den Notverfahren. Da ich schon vorher Airbus geflogen bin, ist die Zahl der Trainings im Simulator etwas verkürzt, gegenüber einem Kollegen, der vorher eine Boeing geflogen ist.

Wie fliegt sich ein A330 im Simulator?

Tatsächlich etwas anders als ein A320 oder A321. Man merkt die Größe. Das Flugzeug reagiert ein bisschen mehr verzögert auf die Inputs, die man gibt, einfach aufgrund der schieren Größe des Flugzeuges. Ich kann mich an meine Zeit als Copilot auf der 747 erinnern, da war das nicht unähnlich mit einem großen Flugzeug und großen Steuerflächen, sodass man immer so einen kleines bisschen warten muss, bis eine Reaktion des Flugzeuges eingetreten ist. Das ist der markanteste Unterschied.

Wann bekommst du deinen «A330-Führerschein»?

Ich muss noch ein paar Mal in den Simulator gehen. Anfang Mai wird es so weit sein, dass ich vom Simulator her meinen Checkflug habe und den hoffentlich bestehe. Und nach dem Checkflug beginnt das sogenannte Linientraining. Das bedeutet, dass mindestens zehn Landungen auf der Linie gemacht werden müssen. Und wenn dann alles von den unterschiedlichen Ausbildungskapitänen als positiv bewertet wurde, dann ist man fertig ausgebildeter A330-Kapitän.

Die A330 Flotte ist bei Lufthansa mittlerweile überschaubar. Ist das ein Grund dafür, dass es für dich über kurz oder lang möglicherweise auch auf den A340 geht?

Genau, man fliegt dieses Muster mit einem Typ-Rating. Also A330, A340 und A340-600 werden zusammen geflogen. Es ist geplant, dass ich nach einem guten halben Jahr die Zusatzqualifikation für den A340 bekomme, um auch flexibler einsetzbar zu sein auf allen Strecken.

Das ganze Gespräch mit Claus Harder hören Sie in unserem kostenlosen Podcast Luftraum:

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