Flieger von Ryanair: Es ist Sand im Getriebe.
Streik möglich

Um was Ryanair und die Piloten genau streiten

Ryanair und die deutschen Piloten reden weiterhin miteinander. Doch gleichzeitig feinden sich die Vereinigung Cockpit und die Billigairline an. Eine Übersicht.

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Schon im August könnte es zum Streik kommen. Bis zum 30. Juli läuft die Urabstimmung der Vereinigung Cockpit. Wenn bis dahin mindestens 70 Prozent der stimmberechtigten Mitglieder der deutschen Pilotengewerkschaft mit «Ja» stimmen und es in der Zwischenzeit zu keiner Lösung mit dem Management kommt, treten die deutschen Piloten der Billigairline in den Arbeitskampf. In einem Brief an die Piloten, der aeroTELEGRAPH vorliegt, stellt die Arbeitnehmervertretung die Forderungen dar.

Wie bei fast jedem Streik geht es grundsätzlich um mehr Geld und bessere Arbeitsbedingungen. Als Orientierung für Lohnerhöhungen nennt die Vereinigung Cockpit im deutschen Markt die Airline Tuifly. Bisher sei Ryanair auf die Forderungen bezüglich Lohn aber nicht eingegangen. Die Fluggesellschaft selbst nimmt sich andere Wettbewerber zum Vergleich. «Wir zahlen bereits deutlich besser als vergleichbare Konkurrenten», schriebt Ryanairs Personalchef Eddie Wilson in einer Email an die Vereinigung Cockpit.

Vergleich mit Norwegian statt Tuifly

Die deutschen 737-Piloten würden bis zu 191.000 Euro im Jahr verdienen, was deutlich mehr sei als die Crews bei anderen Lowcost-Airlines in Europa verdienen. Zum Vergleich nennt Wilson Norwegian und Wizz Air. Für einen Streik, so ist Wilson überzeugt, würden die Passagiere wenig Verständnis haben. Gleichzeitig sei man aber bereit, weiter zu verhandeln. Allerdings sei eine Erhöhung des Lohns um mehr als die angebotenen 20 Prozent ausgeschlossen, so Ryanair.

Bei der Vereinigung Cockpit heißt es denn auch, dass Ryanair in einigen Dingen zumindest mit sich reden ließe. Das sei etwa, dass Piloten nicht ohne ihre Zustimmung von einer Basis auf die andere verlegt werden. Auch zu einer gleichen Bezahlung an allen deutschen Basen wäre Ryanair allenfalls bereit. Daher werde man die Gespräche mit dem Management auch im Juli fortsetzen. «Doch wir versprechen uns nicht viel davon», heißt es in dem Schreiben weiter.

«Aer Berlin»

Denn: Die VC Cockpit sorgt sich wegen Ryanairs Bedingung, Forderungen nur umzusetzen, wenn sich die Crew-Kosten nicht erhöhen. Das, so die Gewerkschaft, würde dazu führen, dass Lohnerhöhungen auch unter Berücksichtigung der Inflation ausgeschlossen sind. Zudem würden keine zusätzlichen Piloten mehr eingestellt, was die Arbeitslast der bestehenden Crews erhöhe. Und: «Wenn wir einer gleichen Bezahlung aller Basen zustimmen, ohne dass sich die Kosten erhöhen, heißt das effektiv, dass sich bei einigen der Lohn senkt», so die Befürchtung.

Es sieht nicht so aus, als würden die beiden Seiten sich sehr schnell finden – auch die Rhetorik von Ryanair ist zuweilen eher drastisch. Die Vereinigung Cockpit habe auch ihren Teil zum Konkurs von Air Berlin beigetragen, schreibt Wilson in seiner Email. Auch deshalb würden Kunden wenig Verständnis für einen Arbeitskampf haben – ausgerechnet bei diesem harten Vorwurf geschah Wilson allerdings ein lustiger Tippfehler. Er nannte die bankrotte Airline «Aer Berlin».

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