Der Airbus A330-300 von Aeroflot: Hier trug er noch das Kennzeichen VQ-BMY.

Der Airbus A330-300 von Aeroflot: Hier trug er noch das Kennzeichen VQ-BMY.

Tis Meyer/Planepics.org

Festgesetzter Airbus-Jet

Wie Russland Aeroflots Airbus A330 aus Sri Lanka freipresste

Ein geleaster Airbus A330 von Aeroflot saß kürzlich in Sri Lanka fest. Die Eigentümerin wollte ihren Jet zurück haben. Am Ende flog er aber wieder nach Moskau. Nun werden Details dazu bekannt.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland
Aero-Dienst

Fluggerätemechaniker (m/w/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Dornier 328

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Smartline

First Officer Cessna 525 (m/f/d)

Vollzeit
Smartline Luftfahrt GmbH
Aircraft Management
Feste Anstellung
Top jobs
Airport St. Gallen Altenrhein
Österreich

Anfang Juni saß ein Airbus A330-300 von Aeroflot mehrere Tage in Sri-Lankas Hauptstadt Colombo fest. Ein Richter hatte das geleaste Flugzeug auf Antrag der irischen Celestial Aviation Trading, Tochter des Leasingriesen Aercap und Eigentümerin des Jets, festgesetzt.

Doch der Langstreckenflieger, der einst das Kennzeichen VQ-BMY trug und dann als Reaktion auf die westlichen Sanktionen in Russland illegal als RA-73702 registriert wurde, konnte schließlich doch nach Moskau zurückkehren. Grund war ein neues Gerichtsurteil, das sich auf einen Formfehler bei der Festsetzung des Flugzeuges berief.

Sechs Aufforderungen zur Rückgabe

Zudem gab es politischen Druck, als Aeroflot als Reaktion ihre Flüge nach Sri Lanka eingestellte. So erklärte das sri-lankische Tourismusministerium, die Entscheidung habe «schwerwiegende Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft und die Tourismus-Branche». Das Ministerium bat den Generalstaatsanwalt, zu intervenieren. All das war bekannt.

Doch nun berichtet die Zeitung Washington Post weitere Details dazu, wie der A330 festgesetzt und von Russland zurückerlangt wurde. Demnach hatte der Leasinggeber laut sri-lankischen Gerichtsdokumenten bereits zwei Tage nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine im Februar von Aeroflot zum ersten Mal die Rückgabe des Jets gefordert. Bis Mitte April folgten fünf weitere Schreiben mit Aufforderungen zur Rückgabe. Ohne Erfolg.

Fluggäste saßen schon im Flieger

Als der Flieger schließlich in Sri Lanka festgesetzt wurde, saßen die fast 200 Fluggäste von Flug SU289 von Colombo nach Moskau bereits im Flieger, als das Gericht den Abflug verhinderte. Sie mussten den A330 verlassen und wurden in Hotels untergebracht.

Danach stellte Aeroflot die für die Tourismusbranche von Sri Lanka wichtigen Flüge ein. Zudem behauptete sie laut der Zeitung, der Inselstaat habe Russland eine staatliche Garantie gegeben, dass russische Flugzeuge unbehelligt ein- und ausfliegen könnten.

Russland machte Druck mit Öl

Zudem drohte Russland damit, Sri Lanka, das gerade in die größte Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten rutschte, von Öl- und anderen Energielieferungen abzuschneiden, so die Washington Post. Sie beruft sich dabei auf Informationen eines europäischen Beamten, der mit der Angelegenheit vertraut ist. Erst Ende Mai hatte es eine russische Öllieferung Sri Lankas einziger Raffinerie ermöglicht, zum ersten Mal seit mehr als zwei Monaten wieder zu arbeiten, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete.

So forderten laut dem Blatt schließlich die Anwälte der sri-lankischen Regierung, die den staatlichen Flughafen vertraten, gemeinsam mit Aeroflot das Gericht auf, den Flieger freizugeben. Das Gericht kam der Aufforderung nach und stellte fest, dass die Anordnung zur Festsetzung nicht ordnungsgemäß zugestellt worden sei.

Direkter Kontakt mit Putin

Kurz drauf war der A330 wieder frei. Mittlerweile fliegt er vor allem zwischen Moskau und Yakutsk sowie Bischkek in Kirgisistan. In Sri Lanka hat sich die wirtschaftliche und politische Lage weiter zugespitzt. An vergangenen Wochenende stürmten Demonstrierende den Präsidentenpalast und Präsident Gotabaya Rajapaksa setzte sich auf die Malediven ab. In der Woche zuvor hatte Rajapaksa sich mit der Bitte um Unterstützung bei der Treibstoffversorgung noch an Russlands Präsidenten Wladimir Putin gewandt.

Mehr zum Thema

Airbus A330 von Aeroflot: Neue Wendung im Fall Sri Lanka.

Aeroflot darf Airbus A330 aus Sri Lanka ausfliegen

Airbus A330 von Aeroflot: Eine Maschine wurde in Colombo in Ketten gelegt.

Sri Lanka setzt Airbus A330 von Aeroflot fest

Flugzeug von Aeroflot: Zusätzliche Mühen und Kosten drohen.

Aeroflot und Co. haben Mühe mit ihren Versicherungen

paris air show bilder qatar airways boeing 777 psg

Die Paris Air Show 2025 in Bildern - Pinguine inklusive

Video

Der heikle Moment: Die Boeing 737 berührt mit dem Triebwerk fast die Piste.
Bei garstigem Wetter landete eine Boeing 737 der indonesischen Fluggesellschaft in Jakarta. Dabei berührte der Jet von Batik Air mit dem Triebwerk fast die Landebahn.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Airbus A321 XLR von Qantas: Hat seine lange Reise gestartet
Die australische Fluggesellschaft hat ihren ersten Airbus A321 XLR übernommen. Und sie bringt ihn mit einem Flug in ihre Heimat, der gleich für einen neuen Rekord sorgt. Qantas will mit dem neuen Modell neue Strecken eröffnen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Der Sturzflug der Boeing 737 von China Eastern: Wohl absichtlich herbeigeführt.
Im Jahr 2022 stürzte eine Boeing 737 auf einem Inlandsflug auf mysteriöse Weise ab. Bis heute gibt es keinen Abschlussbericht zum Unglück von China Eastern. Und die chinesische Luftfahrtbehörde wird diesen auch nicht veröffentlichen.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin