Flugzeuge von Brussels Airlines: Lufthansa macht Brüssel zum neuen Drehkreuz.
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Belgische Aktionäre bremsen Lufthansa-Übernahme

Lufthansa will Brussels Airlines ganz übernehmen. Die belgische Fluggesellschaft findet das gut. Doch die bisherigen Aktionäre fühlen sich von Lufthansa abgezockt.

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Lufthansa will. Der Aufsichtsrat der deutschen Fluggesellschaft hat am Mittwoch (28. September) einer vollständigen Übernahme von Brussels Airlines zugestimmt. Dazu soll die Call Option zum Erwerb der restlichen 55 Prozent der Anteile an der Muttergesellschaft SN Airholding ausgeübt werden. «Damit ist der Weg frei zur vollständigen Übernahme von Brussels Airlines», so Lufthansa in einer Medienmitteilung.

Auch Brussels Airlines will gerne ganz bei Lufthansa sein. «Ich bin überzeugt, dass es einer kleineren Fluggesellschaft wie wir es sind in einem großen Verbund besser geht. Der Alleingang ist keine Option», sagte Geschäftsführer Bernard Gustin vergangenen Mai im Interview mit aeroTELEGRAPH. Er sei «absolut überzeugt, dass Brussels Airlines als Vollmitglied der Lufthansa-Gruppe noch stärker sei.

Nur 2,6 Millionen...

Doch auf dem Weg zur Vollübernahme steht noch ein Hindernis. Wie die belgische Zeitung L'Echo schreibt, sind die restlichen Anteilseigner von SN Airholding unzufrieden. Lufthansa habe ihnen 2,6 Millionen Euro für die 55 Prozent der Aktien geboten. Das sei viel zu wenig, wird kritisiert.

Sollte der Preis stimmen, wäre es in der Tat ein Schnäppchen. Für die ersten 45 Prozent hatte Lufthansa 2008 65 Millionen gezahlt. Zudem hat die Fluggesellschaft 2015 einen Reingewinn von 41,3 Millionen Euro eingeflogen.

... statt 150 Millionen Euro

Offenbar gibt es im Vertrag zwischen den Aktionären von SN Airholding und Lufthansa aber zwei Szenarien. Als Basis haben sie das Jahr 2014. Wenn Brussels Airlines zu diesem Zeitpunkt verschuldet ist, kommt der Krisenfall zum Zuge. Er sieht einen Preis von 2,6 Millionen Euro vor. Wenn nicht, wären 150 Millionen fällig geworden.

Doch 2014 hatte Brussels Airlines noch ein Darlehen bei Lufthansa offen, wie belgische Medien schreiben. Zudem soll sich der Lufthansa-Vertreter im Aufsichtsrat gemäß Medienberichten gegen eine Rückzahlung dieses Kredits ausgesprochen haben. Das erachten nun viele als unfair.

Immer noch staatliche Aktionäre

Momentan gehören die 55 Prozent der Aktien noch rund 30 Aktionären. Darunter befinden sich etwa Richard Bransons Virgin Group, die Bank Fortis, der Finanzkonzern ING, der Versorger Engie sowie der Flughafen Brüssel. Zudem besitzen die Société Régionale d’Investissements Wallone sowie Société Régionale d’Investissements Bruxelloise – die staatlichen Entwicklungsfonds der Wallonischen Region und der Region Brüssel – Anteile. Sie sorgen sich nicht nur um den tiefen Preis, sondern auch um die Arbeitsplätze.

Auch Lufthansa und Brussels Airlines wissen, dass das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. «Nach abschließender Abstimmung der Modalitäten zur Ausübung des Bezugsrechts mit den Altaktionären», wolle man die Übergabe der Aktien bis Ende dieses Jahres auf den Weg zu bringen, erklären sie in der Medienmitteilung. Die Transaktion soll Anfang 2017 abgeschlossen werden.

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