Eine Boeing 767-300 von Delta Air Lines: Überflutete Toiletten wurden zum Sicherheitsrisiko.

Flug von DeltaÜberflutete Toiletten blockierten Steuerung einer Boeing 767

Eine Boeing 767 von Delta Air Lines hatte auf einem Flug von Europa in die USA Probleme mit der Flugsteuerung. Auslöser waren überlaufende Toiletten - und menschliches Versagen.

Top-Jobs

Aerologic

First Officer (m/f/x) - B777 type rated

Leipzig / Halle Airport
Feste Anstellung
Aerologic GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

Es kommt ab und an vor, dass Toiletten während eines Fluges gesperrt werden müssen. Die Gründe sind vielfältig. Eine Möglichkeit kann sein, dass die Abwassertanks voll sind und Gefahr besteht, dass diese überlaufen. Das ist zwar für alle Beteiligten unangenehm, stellt aber in der Regel kein Sicherheitsrisiko dar.

Auf Flug DL211 von Prag nach New York am 7. Juli 2022 war das anders. Die Boeing 767-300 von Delta Air Lines mit dem Kennzeichen N181DN hatte rund die Hälfte der Strecke zurückgelegt, als die Crew meldete, dass die Toiletten in der Mitte der Kabine und vorne links überlaufen. Die Waschräume wurden gesperrt und damit sollte sich das Problem eigentlich erledigt haben.

Autopilot schaltete sich ab

Doch das Cockpitpersonal bemerkte kurze Zeit später, dass der Autopilot sich abgeschaltet hatte. Keiner der drei Autopiloten konnte im Anschluss zugeschaltet werden. Das Flugzeug begann nach leicht rechts zu driften, eine Korrektur nach links war nicht möglich. Die Flugbesatzung meldete die blockierte Flugsteuerung und arbeitete die entsprechende Checkliste ab.

Die Piloten erklärten einen Notfall und sollten nach Rücksprache mit der Flugsicherung und der Zentrale am kanadischen Flughafen Gander landen. Auf einer Höhe von 12.000 Fuß oder 3660 Meter ging plötzlich ein Ruck durch das Flugzeug. Im Anschluss funktionierten die Flugsteuerungen wieder normal.

Abschlussbericht liegt vor

Die Besatzung beendete den Notfall. Angedacht war inzwischen eigentlich, nach Boston zu fliegen, doch die Boeing 767 hatte noch genug Treibstoff und setzte ihren Flug nach New York fort, berichtet das auf Zwischenfälle spezialisierte Portal Aviation Herald mit Bezug auf den nun veröffentlichten Abschlussbericht der Verkehrssicherheitsbehörde National Transportation Safety Board NTSB.

Darin heißt es, dass das Wartungspersonal es versäumt habe, die Stromkreisunterbrecher für die Heizung des Ablassmastes zu schließen. Letztlich fiel die Heizung aus. Dadurch sei es zur Eisbildung im vorderen Ablassmast gekommen und zu einem unsachgemäßen Abfluss von Abwasser in den Schacht des Hauptfahrwerks. In der Folge konnte sich Eis auf einer oder mehreren Komponenten des Querrudersystems bilden.

Maschine fünf Tage später wieder im Einsatz

Mit dem Sinken in wärmere Luftschichten konnte das Eis wieder schmelzen und die Flugsteuerung kehrte in den Normalzustand zurück. Delta Air Lines berichtete der NTSB, dass das Flugzeug vor dem Vorfall wegen Wartungsarbeiten außer Betrieb gewesen war, was das Öffnen der vorderen und hinteren Abflussmast-Heizungsschalter der Toilette erforderte. Es ist möglich, dass diese Schalter versehentlich offengelassen wurden.

Nach dem Vorfall überprüfte Delta Air Lines den Autopiloten und die Rollsteuerung und ersetzte die Abwasserabflussmasten für die Toiletten und eine Dichtung in der Nähe des Querruderzentrierungs- und Trimmmechanismus. Die Boeing 767-300 erhielt am 12. Juli wieder grünes Licht und konnte in den Linienbetrieb starten.

Mehr zum Thema

Boeing 767 mit dem Kennzeichen N195DN: Unerwünscht in Ghana.

Warum eine Boeing 767 von Delta in Ghana unerwünscht ist

Defektes Ventil führt zu Überschwemmung in Airbus A380

Defektes Ventil führt zu Überschwemmung in Airbus A380

Toilette von Krüger Aviation: Wenn der Sitz geschlossen ist, sieht alles normal aus.

Die erste multikulturelle Toilette

Die Boeing 767 von Air Canada nach der Landung: Sie bekam den Übernamen Gimli Glider.

Als ein Umrechnungsfehler fast zum Absturz einer Boeing 767 führte

Video

Szene aus dem Original-Werbespot von Jet 2: WUrde im Netz umgedeutet.
Der Popsong Hold My Hand wurde 2015 ein respektabler Chart-Erfolg. Doch erst ein Werbespot des britischen Ferienfliegers Jet 2 machte ihn international bekannt – ironischerweise nicht wegen des Urlaubsgefühls, sondern seiner Zweitverwertung in sozialen Medien.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
hose runter
Da wollte jemand eine klare Botschaft übermitteln: Ein Video zeigt, wie ein Bodenmitarbeiter vor einem Flugzeug die Hose herunterlässt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Il-114-300 soll eine höherer Reichweite bekommen.
Ilyushin plant die Auslieferung der ersten drei Il-114-300 für das Jahr 2026. Bis 2028 soll die Reichweite des Turbopropflugzeuges um fast ein Drittel steigen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies