Tina Weirather fliegt für 17 Tage nach Olympia in Pyeongchang. Den Upgrade in die Business Class leistet sie sich selbst.
Skirennfahrerin Tina Weirather

Mit 23 Taschen einchecken - so reist ein Olympiastar

In wenigen Tagen beginnen die Olympischen Winterspiele. Skirennfahrerin Tina Weirather erzählt aeroTELEGRAPH, wie sie packt, wie sie nach Pyeongchang fliegt und welche Tricks sie an Bord anwendet.

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17 Tage lang wird Pyeongchang der Nabel der Sportwelt sein. Vom 9. bis zum 25. Februar 2018 messen sich im südkoreanischen Wintersportort über 3500 Athleten aus 93 Ländern in 102 Wettbewerben. An den Olympischen Winterspielen mit dabei ist Tina Weirather. Die liechtensteinische Skirennfahrerin geht in den Disziplinen Abfahrt, Super-G und Riesenslalom an den Start.

Weirather fuhr am Sonntag noch die berühmte Kandahar-Abfahrt in Garmisch- Partenkirchen aufs Podest und wurde Dritte. Sie bewies damit ihre aktuelle Form und gilt entsprechend als Mitfavoritin für eine olympische Medaille. Bereits am Montag (5. Februar) bricht die 28-Jährige in Richtung Pyeongchang auf. Dort wird sie 17 Tage lang weilen. Dementsprechend viel Gepäck hat sie mit dabei. Gegenüber aeroTELEGRAPH schilderte die Olympiateilnehmerin, wie sie packt, wie sie nach Südkorea fliegt, wie sie eincheckt, was sie im Flug isst oder auch wie sie dafür sorgt, dass sie an Bord schlafen kann.

Die Reiseroute

«Nach dem letzten Rennen in Garmisch-Partenkirchen packen wir sofort alles zusammen und fahren zum Flughafen München. Von dort nehmen wir den normalen Linienflug von Lufthansa direkt nach Seoul.»

Das Gepäck

«Normalerweise verwenden wir bei Rennen in Übersee einen Fracht-Container. Dort kommen die Skier, das Skipräparationsmaterial, die Instrumente zur Zeitmessung, Werkzeuge und so weiter hinein. Meine Skischuhe nehme ich jedoch immer als Handgepäck ins Flugzeug. Sie sind extra auf mich angepasst worden. Ohne sie kann ich schlicht keine Rennen fahren. In Südkorea ist nun alles ein wenig anders als sonst. Die Zollabfertigung dauert mindestens fünf Tage. So viel Zeit haben wir nicht, da das letzte Weltcuprennen am 5. Februar stattfindet und wir schon drei Tage später in Südkorea trainieren wollen. Deshalb gibt es keinen Container. Das ganze Gepäck kommt mit ins Flugzeug. Konkret wird unser Mini-Team, bestehend aus meinem Trainer, meinem Servicemann und mir, 23 Taschen aufgeben – zehn Skisäcke mit je drei Paar Ski, Wachsmaterial, Trainingsutensilien, sowie je zwei Taschen mit Kleidung und persönlichen Gegenständen. Jedes dieser Zusatzgepäckstücke kostet 150 Euro oder 100 Euro pro Skisack. Ein teurer Spaß. Aber anders geht es nicht. Das Gesicht der Dame am Check-in-Schalter wird unbezahlbar sein, wenn sie fragt ‹Wie viele Gepäckstücke haben Sie einzuchecken?› und ich dann antworte: ‹23›.»

Der Komfort

«Bei Flugzeiten von über sechs Stunden fliege ich in der Business-Class. Die Differenz zum Economy-Class-Ticket zahle ich selbst. Das ist es mir wert, da ich bereits am Tag nach der Reise wieder leistungsfähig sein muss. Man hat genug Platz, kann bei den meisten Airlines den Sitz komplett waagrecht stellen, und somit kann ich als Seitenschläferin viel besser schlafen und komme erholt und frisch am Zielort an. Bei den meisten Fluglinien gibt es als Athletin natürlich keine Spezialbehandlung. Bei Swiss kann es allerdings schon mal vorkommen, dass man bei der Verabschiedung durch den Kapitän erwähnt wird. Nach meinem Podestplatz in Lake Louise wurde ich mit einer Flasche Champagner und einer großen Schachtel Schokolade überrascht.»

Der Flug

«Eingestiegen gilt es, bereits die Uhr umzustellen und in den neuen Rhythmus zu finden. Hier ist Disziplin gefragt, man muss sich zum Schlafen, oder eben zum wachbleiben, zwingen. Ich trage Kompressionstrümpfe, es könnte nämlich ziemlich unangenehm werden, mit geschwollenen Füssen in meine engen Skischuhe steigen zu müssen.»

Das Essen

«Zum Essen nehme ich mir immer selbst etwas mit. Um meinen Körper nicht zusätzlich zu belasten, gibt es etwas Gewohntes. Ein Vollkornsandwich mit Putenfleisch, Salat und Gurke, dazu Früchte, ein paar Nüsse. Und – ganz wichtig – immer viel Wasser trinken. Mein Trick zum Einschlafen: ein Gläschen Rotwein und eine Tablette Melatonin, ein natürliches Schlafhormon.»

Der Schlaf

«Die Olympischen Spiele finden mitten in der Saison und am anderen Ende der Welt statt. Dementsprechend wichtig ist es, dass ich mich auf dem Flug so gut wie möglich erholen kann. Das heißt: Schnell etwas essen, und dann möglichst viel schlafen. Das Unterhaltungssystem bleibt also im Optimalfall unberührt. Da ich aber nicht die ganze Reisedauer von zwölf Stunden schlafen kann, werde ich mir sicher auch einen Film ansehen. Ich geniesse die Zeit in der Luft und kann mich im Flugzeug herrlich entspannen. Ich gebe zu, (und ja, vor allem in der Business Class), ich fühle mich ein bisschen wie eine Prinzessin.»

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