Letzte Aktualisierung: um 18:27 Uhr

Die erste Fluglinie Tibets

Erstmals besitzt das von China besetzte Land eine Airline: Im Juli nimmt sie nun ihren regelmässigen Flugbetrieb auf.

Nächsten Monat soll es nun endgültig losgehen. Am 20. Juli startet Tibet Airlines mit ihrem ersten Airbus A319-100 zum Jungfernflug vom Heimatflughafen Lhasa-Gonggar (Iata-Code LXA) aus, der auf 3570 Metern über Meer liegt, wie Air Transport World meldet. Angeflogen wird vorerst einzig die chinesische Hauptstadt Peking. Im Verlauf des Herbstes soll die neue Staatsfluglinie dann zwei weitere Jets des gleichen Typs erhalten. Mit ihnen sollen Ziele innerhalb Tibets und Chinas bedient werden. Bislang flogen sechs chinesische Airlines in die von China annektierte Provinz im Himalaya: Air China, China Eastern Airlines, China Southern Airlines, Hainan Airlines, Shenzen Airlines und Szechuan Airlines.

Hinter der ersten Fluggesellschaft Tibets steht die Investitionsbehörde der Region mit 51 Prozent, sowie die Investmentfirmen Tibet Sanli und Tibet Ruiyi. Zusammen haben sie ein Kapital von umgerechnet 40 Millionen Euro/50 Millionen Franken aufgebracht. Die Verantwortlichen haben viel vor. Bei den drei Maschinen soll es nicht bleiben. Letzten Herbst erklärte Tibet Airlines, bis 2015 wolle man die Flotte auf 20 Jets aufstocken, bis 2020 gar auf 50. Bereits übernächstes Jahr will man von Lhasa Ziele in Südostasien anfliegen. Doch das reicht dem Firmenchef noch nicht. «Wir hoffen 2015 oder 2016 auch Direktflüge nach Europa zu haben», sagte Liu Yanping damals People’s Daily Online.

Noch auf Airbus registriert

Derzeit ist der erste Airbus A319-100 der Tibet Airlines (Iata-Code TV) noch auf Airbus registriert, als Testflugzeug. Planespotter haben die 1999 gebaute Gebrauchtmaschine mit der derzeitigen Registration D-AVYH (künftig: B-6436) bereits einige Male bei Testmanövern entdeckt. Sie ist inzwischen bereits in den bunten Farben der Tibet Airlines bemalt, die der Nationalflagge entnommen sind. Am Samstag 24. Juni etwa, erwischte sie Albspotter in Hamburg-Finkenwerder (siehe Bild).