An-124 bei der Beladung: Zu teuer für viele Kunden.

Unprofitabler Riesenflieger

Schon lange will Russland wieder Antonow An-124 herstellen. Doch finanziell lohnt sich das einfach nicht.

Top-Jobs

.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Nach 15 Jahren wolle man die Serienproduktion des Riesenfliegers Antonow An-124 wieder aufnehmen. Das kündigte das russische Verteidigungsministerium 2009 an der russischen Luftfahrtmesse MAKS an. Passiert ist bisher nichts. Der Grund: Es fehlt an Kunden für den Megafrachter. Rund 300 Millionen Dollar betragen die Produktionskosten einer Maschine, der Endverkaufspreis ist entsprechend höher. Auch die Investitionen sind beträchtlich. Allein für die Wiederaufnahme der Produktion müsste die Regierung 480 Millionen Euro hinblättern.

Um sich das leisten zu können, müssten erst einmal mehrere Bestellungen eintreffen. Um profitabel zu werden, müssten Order für 60 Antonow AN-124 erfolgen, weiß die russische Zeitung Isvestia. Zwar berichtet der russische Vize-Premier Sergei Ivanov der Zeitung, es seien schon einige Bestellungen eingegangen: So plane etwa die Fluggesellschaft Volga-Dnepr, 20 An-124's zu bestellen, ebenso das Verteidigungsministerium und das Luftfahrtunternehmen Polyot hat bereits im vergangenen Jahr ebenfalls 20 bestellt. Doch: Um profitabel zu arbeiten, braucht es auch große Kunden vom Weltmarkt.

Hin und Her um Wiederaufnahme

Wenn sich an der durchwachsenen Nachfragesituation nichts ändere, heißt es, dann mache es keinen Sinn, die Produktion wieder aufzunehmen. Die An-124 ist mit einer Länge von 69 Metern, einer Spannweite von 73 Metern und einer Nutzlast von 120 Tonnen der größte jemals in Serienproduktion hergestellte Frachtflieger und der zweitgrößte überhaupt. Er wird sowohl für militärische als auch für zivile Zwecke eingesetzt. Die Produktion lief von 1982 bis 1995. Das Hin-und-Her über eine Wiederaufnahme zieht sich schon seit einigen Jahren. Neben der fehlenden Kundschaft gab es auch noch Streitigkeiten mit der Ukraine. Ursprünglich ein gemeinschaftliches Projekt, konnte man sich nicht auf den Produktionsstandort für den Riesenfrachter einigen.

Mehr zum Thema

Boeing 737-800 von S7 Airlines: Die Fluglinie nutzt neuerdings den nordkoreanischen Luftraum.

Russische Airlines nutzen den nordkoreanischen Luftraum

Piloten von Belavia: Jetzt mit russischem Acars unterwegs.

Belavia funkt jetzt russisch – Minsk nutzt Moskaus Flugdaten-Netz

ms 21 310 zweiter prototpy

Diese fünf Systeme in der russifizierten Yakovlev MS-21 sind noch nicht russisch

Superjet 100 von Azimuth Airlines: Viel mehr Vorfälle als gedacht.

Russland stellt mehr als 50 Fluggesellschaften auf den Prüfstand

Video

Die Landung der Boeing 777X nach der Vorführung: Eindrückliche Manöver.
Bei der Dubai Airshow beeindrucken nicht nur große Deals - auch die Flugmanöver zählen. In perfekt abgestimmten Vorführungen zeigen Hersteller Steigleistung, Wendigkeit und Kurzstartfähigkeiten ihrer Jets. Eine Videogalerie.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Boeing 777X: Stargast in Dubai.
Ein Messeauftritt ist kein Zufall, sondern das Ergebnis akribischer Vorbereitung. Boeing zeigt, was alles gemacht wird, bis die 777X in Dubai fliegen kann.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
Visualisierung des ATSB: Es war wirklich sehr knapp.
Am Flughafen Melbourne entgingen zwei Passagierjets nur knapp Katastrophen. Die Flüge von Malaysia Airlines und Bamboo Airways starteten auf einer verkürzten Piste - und sehr knapp über einer Baustelle. Der Untersuchungsbericht offenbart nun, was genau geschah. Und das hat internationale Folgen.
Laura Frommberg
Laura Frommberg