Letzte Aktualisierung: um 8:44 Uhr

Chaos bei kanadischer Airline

Sunwing lässt ganze Provinz ohne Flüge

Die kanadische Ferienairline erlebte in den vergangenen Wochen ein ähnliches Flugchaos wie die Konkurrenz in den USA. Doch es hält an - und jetzt muss Sunwing eine ganze Provinz aus dem Flugplan streichen.

2022 war ein Chaosjahr in der Luftfahrt. Und zumindest für eine kanadische Airline geht es mit den Problemen auch 2023 nahtlos weiter. Sunwing Airlines sorgt gerade mit Streichungen für Schlagzeilen. Die Probleme sind derart groß, dass die kanadische Ferienairline eine Provinz gar nicht mehr anfliegt.

Sämtliche Flüge ab Saskatchewan sind bis und mit 23. Februar gestrichen, teilt die Airline bei Twitter mit. Betroffen sind davon die Flughäfen Saskatoon und Regina. Laut kanadischen Medien sitzen weiterhin viele Urlauberinnen und Urlauber im Ausland fest, weil sie noch keine Ersatzflüge in die Heimat erhalten haben.

Auch Air Canada zog sich zurück

Andrew Leeming, Operativchef des Flughafens Saskatoon, sagte laut der Zeitung Western Standarad, es sei «ungewöhnlich», dass der Betrieb einer Fluggesellschaft komplett eingestellt werde. In letzter Zeit ist es allerdings bereits das zweite Mal. Erst vor vier Wochen hatte auch Air Canada bekannt gegeben, sämtliche Flüge an den beiden Airports einzustellen.

Air Canada hatte angegeben, sich künftig mehr auf die großen kanadischen Ziele konzentrieren zu wollen. Sunwing erlaubte sich bei der Begründung einen Seitenhieb auf das Personal. Zusätzlich zu den Nachwehen des Winterchaos, das auch in Kanada herrschte, sei auch der Mangel an Pilotinnen und Piloten verantwortlich für die Streichungen in Saskatchewan.

Kritik der Gewerkschaft

«Wir hatten gehofft, die Nachfrage aus Saskatoon und Regina mit Hilfe von ausländischen Cockpitbesatzungen aufzufangen. Leider wurde dem Einsatz ausländischer Piloten nicht zugestimmt», so die Fluggesellschaft. Was sie damit meint: Die Gewerkschaft hatte dem Plan, temporär Pilotinnen und Piloten aus dem Ausland einzustellen, nicht zugestimmt.

Die sieht das natürlich aber anders. «Keine zusätzlichen Piloten hätten die Auswirkungen des strengen Winterwetters auf den Betrieb von Sunwing verhindern können», heißt es von der Gewerkschaft Unifor. Die Fluggesellschaft trage auch die alleinige Verantwortung für die großen Verspätungen, mit denen die Reisenden konfrontiert sind, um nach Hause zu kommen, fügte er hinzu.

Selbst schuld?

In Kanada müssen eine Airline fähig sein, auch mit schlimmem Winterwetter klarzukommen. «Das ist Kanada, nicht Barbados», so ein Vertreter der Gewerkschaft. Dass Sunwing nicht in der Lage gewesen sei, nach dem Sturm die Crews auf die Flugzeuge einzuplanen, sei allein ihre Schuld.