Airbus A320 von Eurowings: Die Airline war nicht immer als Billigflieger unterwegs.

Airbus A320 von Eurowings: Die Airline war nicht immer als Billigflieger unterwegs.

aeroTELEGRAPH

Start als Regionalflieger

So wurde Eurowings zur Billigairline

Heute ist Eurowings der Billigableger von Lufthansa. Bei ihrer Geburt Anfang der 1990er-Jahre hatte sie ein ganz anderes Geschäftsmodell.

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Es ist kein leichtes Umfeld, in dem sich Eurowings bewegt. Die Billigtochter von Lufthansa muss sich im hart umkämpften europäischen Lowcost-Markt behaupten und Branchengrößen wie Ryanair, Easyjet oder Wizz Air die Stirn bieten. Daneben versuchte sie sich mit günstigen Langstreckenverbindungen. Mit mäßigem Erfolg. Nun muss Eurowings Basen schließen und sich künftig wieder auf Europastrecken konzentrieren.

Einst bewegte sich Eurowings allerdings in ganz anderen Gefilden. Die Fluggesellschaft entstand vor über 26 Jahren als Zusammenschluss zweier kleiner Airlines. Jahre bevor sie schrittweise zu Lufthansas Billigmarke wurde, war sie ausschließlich als kleine Regionalfluglinie unterwegs. Sie flog dabei teilweise auch für die Konkurrenz der heutigen Mutter.

Klein und klein gleich größer

Am Anfang von Eurowings' Geschichte stand der Konkurs einer britischen Charterairline in den frühen 1990er-Jahren. Die damalige Air Europe ging 1991 pleite. Sie hielt fast die Hälfte der Anteile des Nürnberger Flugdienstes NFD. Nachdem die Regionalgesellschaft ihre Anteile vom bankrotten Besitzer zurückgekauft hatte, verschmolz sie 1993 mit der kleineren Dortmunder Reise- und Industrieflug RFG und ging mit ihr schließlich in der Eurowings Luftverkehr auf.

Hinter NFD steckte der bekannte deutsche Luftfahrtunternehmer Hans Rudolf Wöhrl, der kurze Zeit nach der Gründung seine Anteile an der jungen Eurowings verkaufte. In den ersten Jahren von Eurowings befanden sich somit fast alle Anteile der Airline im Besitz des RFG-Gründers Albrecht Knauff, der auch ein großes Stahl- und Aluminium-Unternehmen besaß.

Flüge für KLM und Air France

Am 1. Januar 1994 nahm die vergrößerte Gesellschaft ihre Flüge auf. In ihrem regionalen Netz setzte sie vorerst Turboprop-Flieger vom Typ ATR 42 und 72 aus den Beständen ihrer Vorgängerairlines ein, ehe sie sich zur Verstärkung auch düsengetriebene Flugzeuge in die Flotte holte. Zuerst schaffte sich Eurowings sechs British Aerospace BAE 146 an, die Mitte der 1990er-Jahre noch als relativ leise galten und gut mit kürzeren Landebahnen zurechtkommen. Wenig später flogen mit Airbus A319 bereits größere Kurz- und Mittelstreckenjets in den damals noch weiß-grauen Farben der Airline.

Eurowings baute jedoch nicht nur Flotte und Streckennetz schnell aus. Die Fluggesellschaft ging auch Partnerschaften mit anderen Airlines ein und flog unter anderem als Zubringer für KLM oder Air France. Im Jahr 2001 bekam auch Lufthansa Interesse und übernahm ein Viertel der Anteile. Zwei Jahre später baute die deutsche Fluglinie ihren Anteil auf 49 Prozent aus.

Eurowings wurde blau-gelb

Gegen Ende 2005 vereinbarten Mitgründer Knauf und Lufthansa, dass Eurowings unter voller Kontrolle der größten deutschen Fluglinie stehen soll. Fortan erfolgten nicht nur Buchung und Marketing über Lufthansa. Auch die Marke Eurowings verschwand mehr und mehr, da die Flugzeuge auch in Lufthansa-Regional-Farben flogen. Währenddessen kamen mit Flugzeugen der Bombardier CRJ-Series weitere Typen in die Flotte.

2011 übernahm Lufthansa Eurowings vollständig. Mit ihr wechselte auch die Billigtochter Germanwings, welche die Regionalgesellschaft mit Kurz- und Mittelstreckenfliegern seit 2003 erfolgreich aufbaute, in den vollständigen Besitz der Kranich-Airline. Während Lufthansa Germanwings weiter zum eigenen Billigflieger ausbaute, speckte sie bei Eurowings ab und verschlankte die Flotte.

Aus der Nische auferstanden

Während Germanwings in den nächsten Jahren wuchs, fristete Eurowings ein Nischendasein als Regionalflieger innerhalb des Lufthansa-Konzerns. Dieses Verhältnis änderte sich schlagartig im Jahr 2015. Mit dem neuen Wings-Konzept wollte Lufthansa ihr gesamten Billigangebot umkrempeln. Wesentlicher Teil dieser Umstrukturierung war, künftig den gesamten Lowcost-Auftritt unter der neuen alten Marke Eurowings zu bündeln.

Eurowings ist heute größer denn je. Etwas mehr als 100 Flugzeuge befinden sich in den Beständen der Airline. Während die letzten Regionalflieger vom Typ Bombardier CRJ 900 vorletztes Jahr ausgemustert wurden, sind es jetzt zum Großteil Airbus A319 und Airbus A320, die Kurz- und Mittelstreckenziele in ganz Europa anfliegen. Viele von ihnen kamen aus den Beständen der ehemaligen Air Berlin oder von Germanwings, die heute nur noch im Wet-Lease für Eurowings fliegt.

In der oben stehenden Bildergalerie sehen Sie Aufnahme aus der Geschichte von Eurowings.

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