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Expansion

So will Ryanair in Frankfurt ausbauen

Der irische Billigflieger wird 2018 in Frankfurt 34 neue Strecken anbieten. Auch weitere Flugzeuge werden stationiert - vorerst allerdings weniger, als erwartet.

Ryanair hat am Dienstag (12. September) den Sommerflugplan 2018 für den Flughafen Frankfurt vorgestellt. David O’Brien, operativer Chef des Billigfliegers, kündigte 34 neue Verbindungen für Frankfurt am Main an, unter anderem solche nach Agadir, Barcelona und Marseille. Die Anzahl der Flüge nach Palma de Mallorca soll zudem auf elf pro Woche steigen. Insgesamt wird der Lowcost-Anbieter dann 38 Strecken ab FRA  anbieten.

Dazu wird Ryanair drei zusätzliche Flugzeuge in Frankfurt stationieren und damit auf insgesamt zehn kommen. Das sind zwei weniger, als der Finanzchef des Flughafenbetreibers Fraport im Mai angekündigt hatte. Auf Nachfrage von aeroTELEGRAPH sagte O’Brien: «Es könnten auch zwölf sein, aber in diesem Fall haben andere Flughäfen den Wettbewerb gewonnen.» Um welche Airports es sich dabei handelt, erwähnte der Manager nicht. Ebenso wollte er nicht allzu großen Wert auf die genaue Zahl legen und sagte, es könnte genauso gut sein, dass Ryanair in Zukunft 20 Maschinen in Frankfurt stationiere.

«Keine Ahnung, wer Herr Wöhrl ist»

Jährlich will Ryanair dann 2,6 Millionen Passagiere von und nach Frankfurt am Main fliegen – auch das ist weniger als die vom Fraport-Finanzchef genannten 3 Millionen. In Frankfurt-Hahn sollen es künftig 2,1 Millionen Reisende sein. Dort kommt zu den bestehenden 42 Verbindungen eine weitere hinzu: zwei Mal wöchentlich geht es nach Plovdiv in Bulgarien.

O’Brien nutzte die Vorstellungen der Sommerpläne in Frankfurt auch, um zu anderen Themen Stellung zu nehmen, allen voran zur insolventen Air Berlin. Er sprach von einem Bieterprozess, dessen Ergebnis schon vorher feststehe: die Übernahme durch Lufthansa. Dieses «abgekartete Spiel» wolle Ryanair nicht durch ein eigenes Gebot legitimieren. Man habe außerdem keinerlei Daten von Air Berlin einsehen können. Gefragt nach der Offerte von Hans Rudolf Wöhrl sagte der Ryanair-Geschäftsführer: «Ich habe keine Ahnung, wer Herr Wöhrl ist.»

Lob für Transparenz bei Alitalia

Auch sein Plädoyer, den Flughafen Berlin Tegel nicht zu schließen, nutzte O’Brian für eine Attacke auf die Kranich-Airline: «Es ist im Interesse der Lufthansa, Kapazitäten zu beschränken und Wettbewerber draußen zu halten», so der Ire. Daher wolle die Lufthansa, dass der Flughafen Tegel geschlossen werde.

Lob hatte O’Brian dagegen für den Bieterprozess um die insolvente Alitalia. Im Gegensatz zu Air Berlin gehe es hier transparent zu und man habe Einblick in die Daten erhalten. Im Gegensatz zu Berichten, Ryanair wolle nur 90 Flugzeuge von den Italienern übernehmen, sagte der leitende Geschäftsführer, man werde ein Gebot für die ganze Fluggesellschaft
abgeben, die großes Potenzial auf der Langstrecke habe. Es könne zwar sein, dass dies kartellrechtlich eine Herausforderung werde, dem werde man sich aber stellen.