Letzte Aktualisierung: um 9:33 Uhr

Singapore: A380 statt Dreamliner

Die Fluggesellschaft aus Singapur ordert 35 neue Großraumflugzeuge bei Airbus. Davon profitiert indirekt auch die Billigtochter Scoot.

Zwanzig Stück des Flagschiffes von Boeing bestellte Singapore Airlines. 2014 werden die ersten Exemplare der B787 ausgeliefert. Doch nun sind die Maschinen bereits überflüssig. Denn Singapore orderte bei Airbus fünf weitere A380 sowie zwanzig A350 von Airbus. Das Auftragsvolumen wird auf 7,5 Milliarden Dollar geschätzt. Damit will die Fluggesellschaft sowohl die Kapazitäten ausbauen wie auch die Flotte erneuern. Die modernen A350 werden im Mittel- wie im Langstreckenverkehr eingesetzt. Der Kaufvertrag mit dem europäischen Flugzeugbauer sieht vor, dass die ersten Flugzeuge 2017 im asiatischen Stadtstaat eintreffen.

Im Gegenzug wird Airbus fünf Langstrecken-Flugzeuge des Typs A340-500 zurücknehmen. Die Flugzeuge werden bereits im vierten Quartel 2013 bei Singapore Airline ausgemustert. Das führt dazu, dass die Airline die Nonstop-Verbindung von Singapur nach Los Angeles und Newark streichen wird. Mit der Rückgabe der A340 habe man keine Flugzeuge mehr mit genügend Reichweite um die Direktflüge in die USA wirtschaftlich betreiben zu können, schreibt Singapore Airlines in einer Mitteilung.

Der Lowcost-Ableger profitiert

Unnütz sind die Dreamliner dennoch nicht. Die erst im Sommer dieses Jahres gestartete Billigtocher Scoot übernimmt die von der Mutter Singapore Airlines bestellten 20 B787. Ab 2014 sollen die sparsameren Jets die älteren B777-200 ersetzen, mit welchen Scoot heute unterwegs ist. Die Lowcost-Tochter verfügt aktuell über eine Flotte von vier B777. Mit dem Dreamliner wird gleichzeitig das Streckennetz massiv erweitert. «Die sparsameren, neuen Flugzeuge werden uns helfen, die Ticketpreise tief zu halten», sagte Scoot-Chef Campbell Wilson der Zeitung Business Times.

Als cleveren Schachzug wertet der bei IG Markets Singapore tätige Analyst Justin Harper die Umstellung der Flotten bei Singapore Airlines: «Sie decken mit den beiden Airlines beide Bereiche ab. Wir merken, wie die Wirtschaft weltweit ins Stocken gerät. Die Leute werden den Gürtel enger schnallen müssen. Das Lowcost-Konzept ist da und wird nicht verschwinden. Singapore hofft, mit Scoot davon zu profitieren.»