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Sicherheitslücke Luftfracht

Mit der Sicherheit nimmt man es in der Luftfahrt sehr genau. Trotzdem zeigt eine Studie eine deutliche Schwachstelle auf.

Im Oktober letzten Jahres stellten US-Behörden gleich zwei Pakete in Frachtflugzeugen sicher. In beiden war Sprengstoff enthalten, beide kamen aus dem Jemen, beide waren an jüdische Organisationen in Chicago adressiert. Entdeckt wurden sie zu spät.

Die Luftfracht ist offenbar immer noch das schwächste Glied, wenn es um Sicherheit in der Luftfahrt geht. Das hat auch eine Studie des “International Quality & Productivity Centre” (IQPC) ergeben. Genauer genommen: Die Luftfrachtbranche im Mittleren Osten. Eine Umfrage unter Branchenexperten habe ergeben, dass 70 Prozent der Befragten grossen Nachholbedarf bei den Sicherheitsmassnahmen in der Transportsparte sehen.

Sicherheitsstandards an Passagierflüge angleichen

Die Verfasser der Studie sehen ein “Dringendes Bedürfnis”, die Sicherheitsstandards der Frachtbranche in der Region denen von Passagierfliegern anzugleichen – vor allem in einer Zeit, da sowohl Passagier- als auch Frachtflüge in der Region rasant zunehmen: in 2010 stieg der Passagierverkehr um 17 Prozent an, der Frachverkehr sogar um 30 Prozent. Ausserdem mausere sich der Mittlere Osten laut in der Studie zitierten Experten immer mehr zu einem weltweiten Drehkreuz für die Luftfracht.

Das hat man auch bei den führenden Sicherheitsexperten erkannt. Diese kommen im September zum dritten Luftfahrts-Sicherheits-Forum zusammen, um über nötige Massnahmen und Verbesserungen in der Sicherheit zu diskutieren. Zentral wird dabei eben auch die Verbesserung der Sicherheitsstandards der Fracht-Branche im Mittleren Osten sein.