Nach neuerlichen Drohnsichtungen über Flugplätzen und kritischer Infrastruktur über Dänemark, spricht der dänische Verteidigungsminister von einem «hybridem Angriff». Das Land denkt über die Aktivierung der Nato nach.
Innerhalb weniger Tage kam es an mehreren dänischen Flughäfen zu Behinderungen durch Drohnen. Am Montag wurde der Flughafen Kopenhagen lahmgelegt, nur zwei Tage später folgte eine Sperrung des Luftraums über Aalborg. Zudem wurden Drohnen in der Nähe der Flughäfen Esbjerg, Sonderborg und Skrydstrup gesichtet, an denen dänische Kampfjets stationiert sind. Auch in Aalboirg wurden Drohnen gesichtet.
Der dänische Verteidigungsminister Troels Lund Poulsen bezeichnete die Drohnenvorfälle auf einer Pressekonferenz als «hybriden Angriff» und erklärte, dass alles auf einen professionellen Akteur hindeute. Die Aktivitäten seien «systematisch» gewesen. Es seien verschiedene Drohnentypen eingesetzt worden. Neben Flughäfen sei auch weitere kritische Infrastruktur Ziel des Angriffs gewesen.
Zwar bestehe derzeit keine direkte militärische Bedrohung für Dänemark, dennoch prüfe das Land die Aktivierung von Artikel 4 des NATO-Verteidigungsbündnisses. Dieser ermöglicht es Mitgliedstaaten, Sicherheitsfragen auf die Tagesordnung des Nordatlantikrats zu setzen, um Konsultationen einzuberufen. Polen hatte Artikel 4 nach den dortigen Drohnenangriffen aktiviert.