Flugzeuge von El Al: Probleme für den Großaktionär.

Israelische AirlineEl-Al-Großaktionär unter schwerem Betrugsverdacht

Kenneth Rozenberg ist der neue Großaktionär der israelischen Nationalairline. Hat er das Geld für die Investition betrügerisch erhalten? Das glaubt die Staatsanwaltschaft New York.

Top-Jobs

Aerologic

First Officer (m/f/x) - B777 type rated

Leipzig / Halle Airport
Feste Anstellung
Aerologic GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs

Die Vorwürfe sind happig. Die Bewohnerinnen und Bewohner von vier Seniorenheimen in New York seien nicht angemessen betreut worden. Man habe sie vernachlässigt, misshandelt und gedemütigt, schreibt die New Yorker Staatsanwältin Letitia James in einer Klageschrift. In den Gebäuden hätten sich Ungeziefer eingenistet und es habe anhaltend nach menschlichen Ausscheidungen gerochen.

Schuld daran seien «Eigentümer, Betreiber und Vermieter» der Heime mit knapp 1200 Betten. Über jahrelangen und wiederholten «Betrug und illegalen Missbrauch» hätten sie Steuergelder in Höhe von mehr als 83 Millionen Dollar in die eigenen Taschen gelenkt, statt sie in die Pflege zu investieren, so der Vorwurf.

Keine Hilfe beim Aufstehen und Essen

Als direkte Schuldige genannt sind in der Klageschrift Kenneth Rozenberg, der in der Pandemie - zuerst mithilfe seines Sohnes Eli - Großaktionär von El Al wurde und inzwischen 49,95 Prozent der Aktien der israelischen Nationalairline besitzt, und sein Geschäftspartner. Die Folge des angeblichen Betrugs seien gravierend gewesen, so Staatsanwältin James. Die Heime hätten zu wenig Personal gehabt.

Und deshalb seien die Pflegenden oft nicht in der Lage gewesen, den Insassen bei den grundlegenden Dingen des täglichen Lebens zu helfen, wie sie etwa zur Toilette zu bringen, ihnen beim Ein- und Aussteigen aus dem Bett zu helfen oder sie beim Essen und bei der Körperpflege zu unterstützen.

Stundenlang im eigenen Kot

Anrufe seien in den Heimen routinemäßig ignoriert oder nicht beantwortet worden, Patientinnen und Patienten hätten stundenlang in ihrem eigenen Urin und Kot sitzen müssen, ihre Mahlzeiten nicht rechtzeitig bekommen oder Hörgeräte, Gebiss oder Kleider aus unerklärlichen Gründen einfach verloren. «Bewohner, Familienangehörige und Mitarbeitende berichteten über unhygienische Zustände», heißt es in der Klageschrift weiter.

Abgezweigt hätten die Angeklagten das Geld auf verschiedene Weise. So gab es gemäß der Klageschrift fingierte Immobiliengeschäfte, unnötige und überhöhte Kredite mit überhöhten Zinssätzen, vorgetäuschte Gebühren für Leistungen von Firmen, die ihnen und ihren Familienmitgliedern gehören, und überhöhte Gehälter für nicht geleistete Arbeit, so die Staatsanwältin.

Geld in El Al gesteckt

Der Klage zufolge haben Rozenberg und sein Partner die staatlichen Mittel verwendet, um sie in private Investitionen zu lenken. Damit hätten sie sich «persönlich bereichert». Eine dieser Investitionen war El Al.

Konkret wirft die Staatsanwältin Rozenberg vor, über ein internes Darlehen seines Partners 103 Millionen Dollar für den Kauf der israelischen Nationalairline verwendet zu haben. Dies sei erfolgt, während er die Pflegeheime, die ihm gehörten, vernachlässigt habe.

Ziel außergerichtliche Einigung

Das Seniorenheim-Unternehmen von Rozenberg weist die Vorwürfe zurück. Man versuche, die Angelegenheit außergerichtlich zu klären. «Wir werden diese unberechtigten Behauptungen mit den Fakten auf unserer Seite bekämpfen», so ein Sprecher gegenüber der Zeitung Times of Israel.

Mehr zum Thema

Jet von El Al: Der Passagierverkehr wird langsam hochgefahren.

El Al fliegt bald wieder - mit neuem Großinvestor

Eine Boeing 737 von El Al: Die israelische Airline denkt auch über Airbus-Maschinen nach.

Wird El Al Boeing untreu und kauft bei Airbus?

El Al mit neuer Deutschland-Chefin

El Al mit neuer Deutschland-Chefin

ticker-el-al-neu2

El Al will nächste Woche wieder alle Abflughäfen bedienen

Video

anontov an 124 ur 82073 antonov airlines
Es war ein Coup für die ukrainische Frachtfluglinie: Ende vergangener Woche brachte Antonov Airlines eine An-124 von Kyiv nach Leipzig/Halle. Jetzt verrät das Unternehmen Details.
Timo Nowack
Timo Nowack
Airbus A380 von Lufthansa: Der Superjumbo wurde von einem Akkuschrauber gezogen.
Kann ein A380 von einem Hobbyakkuschrauber bewegt werden, ja er kann. Das zeigt ein aktueller Werbespot. Inklusive offizieller Anerkennung.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Szene aus dem Original-Werbespot von Jet 2: WUrde im Netz umgedeutet.
Der Popsong Hold My Hand wurde 2015 ein respektabler Chart-Erfolg. Doch erst ein Werbespot des britischen Ferienfliegers Jet 2 machte ihn international bekannt – ironischerweise nicht wegen des Urlaubsgefühls, sondern seiner Zweitverwertung in sozialen Medien.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin