Letzte Aktualisierung: um 23:10 Uhr

HB-A statt HB-I oder HB-J

Schweiz muss Kennzeichen-System aufweichen

Früher trugen nur Turboprops HB-A-Kennzeichen. Nun werden von der Schweizer Behörden auch große Verkehrsflugzeuge dort eingereiht. Denn der Platz bei den Registrierungen wird knapp.

Sie sind so etwas wie Nummernschilder für Flugzeuge. Anhand der Luftfahrzeugkennzeichen kann jedes Flugzeug weltweit eindeutig identifiziert werden. Der alphanumerische Code beginnt stets mit dem Landeskennzeichen (etwa D für Deutschland, N für USA oder G für das Vereinigte Königreich). Abgetrennt durch einen Bindestrich folgt danach das nationale Eintragungszeichen, das aus Buchstaben und Zahlen bestehen kann.

In der Schweiz gibt es für die Luftfahrzeugkennzeichen ein striktes System. Der erste Buchstabe nach dem Landeszeichen HB- gibt an, in welche Kategorie ein Luftfahrzeug gehört. HB-B steht etwa für Ballons, HB-C für Cessnas, HB-X und HB-Z für Hubschrauber und so weiter. Und HB-A steht für zweimotorige Turboprops mit einem Höchstabfluggewicht zwischen 5,7 und 15 Tonnen.

54 Tonnen im 15-Tonnen-Bereich

Oder besser gesagt: stand. Denn die schweizerische Luftfahrtbehörde musste die strikte Regelung aufweichen. So wurden kürzlich ATR 72 von Zimex Aviation mit einem maximalen Startgewicht von 22 Tonnen vom Bundesamt für Zivilluftfahrt Bazl unter HB-A eingereiht. Zuletzt bekam auch die erste Embraer E190-E2 von Helvetic Airways mit 54 Tonnen eine HB-A-Registrierung: HB-AZA. So große Flieger bekommen sonst HB-I und HB-J.

Für die Ausnahmen von der Regel gibt es einen guten Grund. «Weil bei den Kennzeichen mit J nicht mehr so viele frei waren, konnten wir Helvetic Airways diese Möglichkeit leider nicht geben», erklärt ein Sprecher des Bundesamtes für Zivilluftfahrt gegenüber aeroTELEGRAPH. Die Fluggesellschaft plant, zwölf der neuen Flieger einzuflotten.

Einfach kein Platz mehr

Neben HB-I und HB-J sei HB-A «der einzige Buchstabenbereich mit Verkehrsflugzeugen», und daher «haben wir uns entschieden die E190- E2 dort anzuhängen». Das wird künftig noch öfter geschehen. Denn das Wachstum in der Luftfahrt führt dazu, dass die Kennzeichen knapper werden.