Letzte Aktualisierung: um 10:42 Uhr

Sata

Pilot: «Würde nicht in unsere Flieger einsteigen»

Ein Flugkapitän der Azoren-Airline Sata musste vor dem Parlament aussagen. Dabei kritisierte er das Management heftig. Alte Kabinen und eine schlechte Einsatzplanung sorgten für Probleme.

Gut geht es Sata nicht. Vergangenes Jahr flog die Fluggesellschaft der Azoren einen Verlust von 35 Millionen Euro ein. Eine Kommission des Regionalparlaments der zu Portugal gehörenden Inselgruppe will wissen, wie es dazu kommt. Dabei werden auch Mitarbeitende befragt. Mitte Oktober war ein alt gedienter Pilot an der Reihe und was er über seinen Arbeitgeber sagte, war alles andere als schmeichelhaft.

Die drei Airbus A310 von Sata seien «völlig überaltert», so Pilot L.S. Als Passagier würde er nicht in die Maschinen einsteigen, lästerte der Mann weiter. Er rede dabei nicht von der Sicherheit, die sei durchaus gut. Die Flieger könnten problemlos noch einige Jahre länger eingesetzt werden. Aber das Erscheinungsbild sei nicht mehr zeitgemäß, der Komfort lasse zu wünschen übrig. Die Konkurrenz biete da einfach mehr, so L.S. gemäß der Nachrichtenagentur Lusa.

Viel mehr Lohn als Arbeit

Das ist nicht das Einzige, was  Pilot L.S. bemängelt. Auch die Crew-Planung sei völlig schlecht. Er werde dafür bezahlt, 900 Stunden im Jahr zu fliegen, erzählte er den Politikern. Aber in Wahrheit werde er nur 300 Stunden eingesetzt. «Sata ist ein sehr gutes Unternehmen für mich», so L.S. Aber für das Unternehmen selbst sei das natürlich schlecht. Sata nahm zu Fragen von aeroTELEGRAPH keine Stellung.

Sata wurde 1947 gegründet. Zuerst war die Fluggesellschaft nur regional aktiv, seit 1990 fliegt sie auch international. Die beiden Bereiche sind jedoch in zwei Tochtergesellschaften getrennt. Sata Air Açores bedient mit 6 Bombardier Dash 8 Ziele auf den Azoren, in Madeira, in Festland-Portugal und auf den Kanarischen Inseln. Sata International fliegt diverse Ziele in Europa – darunter Frankfurt und München –, Afrika und Nordamerika an. Sie besitzt eine Flotte von 6 Flugzeugen des Typs A310 und A320.