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Michael O'Leary wettert

Ryanairs stilles Wachstum in Deutschland 

Die Billigairline kritisiert erneut die deutsche Regierung für die hohen Gebühren. Im Hintergrund wächst Ryanair dennoch auch in der Bundesrepublik. Dank der Konkurrenz.

Dass der Flugverkehr in Deutschland der globalen und europäischen Erholung hinterherhinkt, ist kein Geheimnis. Nach Schätzungen des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft BDL wird das Angebot im kommenden Sommer bei 85 Prozent des vorpandemischen Niveaus liegen. Weltweit liegt man bereits jetzt wieder über dem Jahr 2019.

Nach Ansicht von Ryanair sind die hohen Abgaben – Luftverkehrsteuer, Luftsicherheits- und Flughafengebühren für diese Entwicklung verantwortlich. In Berlin hat Gruppenchef Michael O’Leary am Donnerstag (11. Juni) von der deutschen Regierung die Abschaffung der «schwachsinnigen Gebühren» gefordert. Neu ist das allerdings nicht.

16 Millionen Passagiere 2023

Sollte die Bundesregierung der Forderung der Iren nachkommen, wäre Ryanair in der Lage, in den kommenden sechs Jahren ihr Passagieraufkommen auf 34 Millionen zu verdoppeln, verspricht O’ Leary. Dabei lief es in den vergangenen Jahren nicht schlecht für Ryanair in Deutschland. 2023 begrüßte die Billigairline über 16 Millionen Passagiere.

Die Iren bieten auch mehr Sitze an als vor der Corona-Krise. Laut O’Leary beträgt das Angebot in Deutschland rund 130 Prozent im Vergleich zu 2019. Besonders hoch ist das Plus an den Flughäfen Memmingen (178 Prozent) und Weeze (147 Prozent). Paradoxerweise konnte Ryanair auch ihren Marktanteil in den vergangenen Jahren überproportional ausbauen – aber nur, weil die Konkurrenten Kapazitäten aus dem deutschen Markt nahmen.

Fünf Prozent Wachstum in Deutschland

Und trotz der hohen Gebühren will der Billigflieger auch 2024 in Deutschland wachsen. O’Leary geht von vier bis fünf Prozent aus und so plant Ryanair mit 17,5 Millionen Passagieren in 2024. Dazu wird die Airline an den Flughäfen Memmingen, Weeze und Hahn je ein weiteres Flugzeug stationieren. Insgesamt betreibt sie 31 Flugzeuge an sieben Basen. Geflogen werden rund 300 Routen und damit 30 mehr als im vergangenen Jahr.

Neun der Flugzeuge stehen allein in Berlin. Die Iren rechnen mit rund fünf Millionen Passagieren in der Hauptstadt. Trotz der hohen Gebühren werden 52 Routen, darunter mit Birmingham, Kaunas, Dubrovnik und  Castellon auch vier neu angeboten.