Luftaufnahme vom Flughafen Lübeck: Ryanair wäre auch ohne Reduktion in Hamburg nach Lübeck gekommenn

Aufschlag in der ProvinzRyanair entdeckt die Liebe für deutsche Regionalflughäfen neu

Die Billigairline ist mit Flügen in die Provinz groß geworden - auch in Deutschland. Die aktuelle Gebührenlage lässt diese Liebe neu entflammen. Ryanair baut an kleinen deutschen Flughäfen aus.

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Den großen Knall präsentierte Ryanair im vergangenen Oktober. Im Sommer 2025 werden Standorte Dortmund, Leipzig und Dresden komplett geschlossen. In Hamburg zieht der Billigflieger 60 Prozent der Kapazität ab. Kurze Zeit später wurde dann auch Berlin zum Abbauopfer. Zwei der neun Flugzeuge werden abgezogen und das Angebot um 20 Prozent reduziert. Sechs Strecken werden komplett gestrichen. Insgesamt zieht Ryanair 1,8 Millionen Sitze aus Deutschland ab.

«Wir müssen nicht in Deutschland sein, aber wir wollen in Deutschland sein», sagt Ryanair-Chef Eddie Wilson am Donnerstag (9. Januar) in Berlin und erinnerte erneut an den bereits kommunizierten Sieben-Jahres-Wachstumsplan. Die Airline würde 30 zusätzliche Flugzeuge in Deutschland stationieren und die Passagierzahlen auf 34 Millionen verdoppeln wollen – allerdings nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen.

Comeback in Lübeck

Das tun sie aktuell bekanntlich nicht. Gegenüber aeroTELEGRAPH betonte Wilson, dass nur Flughäfen profitieren werden, die bereit sind, gemeinsam mit uns einen tragfähigen Geschäftsplan zu entwickeln. Als Beispiel nannte der Ryanair-Chef den Flughafen Bergamo: Einst ein unbedeutender Frachtflughafen, gehört er heute zu den größten Italiens und rangiert auf Platz drei im Lande.

Die Lösung liegt für Ryanair wieder in der deutschen Provinz. Wie in ihren Anfängen der Billigairline wieder verstärkt auf Regionalflughäfen in Deutschland. Elf Jahre nach ihrem Abzug aus Lübeck feiern die Iren im Sommer 2025 ihre Rückkehr in die Hansestadt. «Wir hätten Lübeck im Sommer ohnehin eröffnet, auch wenn wir uns nicht aus Hamburg zurückgezogen hätten», sagt Wilson.

In Weeze und Berlin stationiert Ryanair jeweils sieben Flugzeuge

Ob Ryanair in Lübeck überhaupt neben den staatlichen Gebühren Flughafengebühren bezahlt, verriet der Ryanair-Chef auf Nachfrage nicht: «Wir haben eine spezielle kommerzielle Vereinbarung getroffen». Zudem hätten die Verhandlungen mit Lübeck nur wenige Monate gedauert, so Wilson. Insgesamt 91.000 Plätze bietet Ryanair im Sommer. Wenn es gut läuft, will sie auch in Lübeck weiter wachsen. Im Winter bleiben die Iren dem Airport erhalten.

Ryanair stockt auch in Münster/Osnabrück auf und erhöht die Frequenzen auf bestehenden Routen. Zudem nimmt der Billigflieger eine neue Verbindung nach London-Stansted auf. In Bremen fügt der Billigflieger 43.000 Sitze hinzu, indem er die bestehenden Frequenzen erhöht. Deutlich umfangreicher fällt die Expansion in Weeze aus: Am Niederrhein stationiert Ryanair ein siebtes Flugzeug. Auch am Flughafen Karlsruhe/Baden-Baden wächst die Flotte, dort wird eine vierte Boeing 737 stationiert. Insgesamt wächst das Angebot an deutschen Regionalairports um 800.000 Plätze in diesem Sommer.

Rostock sei viel zu teuer

Zwar sei man immer mit deutschen Flughäfen in Gesprächen, aber nicht alle machen ihre Hausaufgaben gut, so Wilson. «Das letzte Mal, als wir mit Rostock gesprochen haben, haben sie dumme, viel zu hohe Gebühren gefordert», so der Ryanair-Chef. Und auch der Flughafen Kassel-Calden sei derzeit keine Option.

Gleichzeitig kritisiert er die größten deutschen Flughäfen scharf. «Hamburg hat nichts unternommen, um uns zu halten», erklärte der Ryanair-Chef gegenüber aeroTELEGRAPH. Der Frankfurter Flughafen ziehe es vor, sein neues Terminal brachliegen zu lassen, anstatt auf Ryanair zuzugehen. Auch der BER tue wenig, um in Zukunft wieder mehr Ryanair-Kapazitäten zu gewinnen. Die jüngsten Vorschläge zur neuen Gebührenordnung bezeichnete Wilson ironisch als «atemberaubende Deals».

Deutschland muss billiger werden

Die alte Liebe zu Regionalflughäfen scheint wieder entfacht zu sein, aber dennoch bietet Ryanair netto rund eine Million Plätze weniger als im vergangenen Sommer. Der große Aufschlag komme erst wieder, wenn die Politik die Zugangsgebühren für den deutschen Markt senke, so Wilson.

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