Ryanair: Schreck über den Alpen
Eine Boeing B737 der Billigairline bekam über der Schweiz Probleme. Es waren bange Minuten für die Passagiere.
Schweizer Alpen: Passagiere sahen die Gipfel näher kommen.
Schweizer Alpen: Passagiere sahen die Gipfel näher kommen.
Die Boeing B737-800 war am Mittwoch (4. April) planmäßig am Flughafen Orio al Serio in Bergamo gestartet. Die Maschine von Ryanair sollte die 134 Passagiere zum Flughafen East Midlands in der Nähe der englischen Stadt Derby bringen. Doch statt eines ruhigen Fluges nach Hause erlebten die Reisenden Minuten des Schreckens. Rund 60 Kilometer nördlich der Südschweizer Stadt Lugano gab es plötzlich einen lauten Knall im Flugzeug, die Sauerstoffmasken fielen aus ihren Fächern und ein sehr kalter Luftzug fegte durch die Kabine, wie britische Medien berichten. «Man konnte den Piloten hören, der ‹Mayday, mayday› rief. Er sagte es hastig», erzählte Passagier Melvin Frater dem TV-Sender BBC. Er habe gedacht, nun sei es um ihn geschehen.
Gemäß Ryanair hatte der Flugkapitän eine Warnung bezüglich des Kabinendruckausgleichs erhalten. Darauf hin sei er, wie das die Vorschriften verlangen, von 31’000 Fuß auf 10’000 Fuß (von 9450 auf 3050 Meter) gesunken. Rund 1300 Meter pro Minute betrug die Sinkgeschwindigkeit mitten über den Schweizer Alpen. Man habe die schneebedeckten Gipfel schnell näher kommen sehen, so Passagier Frater. «Die Leute waren in Panik. Sie haben aber nicht geschrien.» Kinder und Babys hätten aber geweint.
Piloten handelten korrekt
Die Maschine sank nach den Alpen noch einmal etwas weiter und steuerte dann die Ryanair-Basis in Frankfurt Hahn an. Dort landete die B737 ohne Probleme. Drei Menschen wurden zur Kontrolle in ein Krankenhaus gebracht, aber bald wieder entlassen. Ryanair macht ein «technisches Versagen» für den Vorfall verantwortlich. Die Airline entschuldigte sich bei den Passagieren. Die Piloten hätten korrekt gehandelt.