Die allererste gebaute Boeing 777X im Hangar von Everett.
Nicht nur Tür herausgedrückt

Rumpf von Boeing 777X riss bei Test

Ein Prototyp der Boeing 777X hielt einem extremen Test nicht stand. Bisher war nur bekannt, dass dabei eine Tür herausgedrückt wurde. Doch der Schaden ist deutlich größer.

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Es war ein weiterer Rückschlag für die Boeing 777X: Nachdem Boeings kommender Langstreckenflieger zuvor schon Verzögerungen durch Triebwerksprobleme hinnehmen musste, ging am 5. September bei einem Statiktest etwas schief. Einer der beiden nicht-flugfähigen Prototypen wurde - bei einem Kabinendruck wie auf Reiseflughöhe - höher beladen als erlaubt, die Flügel wurden übers Limit gebogen. Eine Frachttür hielt den Kräften dabei nicht stand und wurde aus dem Rumpf gedrückt. Doch das war nicht alles.

Wie die Zeitung Seattle Times am Mittwoch (27. November) berichtet, war die herausgedrückte Tür gar nicht das Hauptproblem. Demnach riss durch die enormen Kräfte bei dem Test der Rumpf auf von unten. Erst als Folgeschaden sei dann die über dem Riss liegende Tür herausgeflogen, so die Seattle Times, der ein Foto des Schadens (siehe unten) zugespielt wurde. Der beschädigte Prototyp soll demnach komplett unbrauchbar seien.

Keine weiteren Verzögerungen erwartet

Der Flugzeughersteller, der all das bisher nie erwähnt hatte, erklärte nun, die Analyse des Vorfalls sei noch nie abgeschlossen. Aber man gehe nicht davon aus, dass er wesentliche Konsequenzen für die Konstruktion des Fliegers oder die Vorbereitungen auf den Erstflug haben werde. Ein Sprecher sagte, zusätzliche Verspätungen erwarte man nicht.

Bei dem Test handelte es sich laut dem Bericht um den letzten und extremsten Härtetest. Unter den Augen unter anderem von sechs Vertretern der Luftfahrtbehörde FAA riss der Rumpf demnach, als die geplante Maximalbelastung schon zu 99 Prozent erreicht war.

Test muss wohl nicht wiederholt werden

Ein Sicherheitsexperte der Behörde sagte nun anonym und nicht offiziell gegenüber der Zeitung, dass der Test wahrscheinlich nicht wiederholt werden müsse. Da Boeing dem Ziel so nahe gewesen sei, reiche es wohl aus, den Rumpf zu verstärken und per Analyse nachzuweisen, dass dies ausreiche, um auch dem fehlenden Prozent Belastung standzuhalten. Offiziell erklärte die Behörde, man sei noch im Austausch mit Boeing darüber, wie die Anforderungen nach dem Zwischenfall nun erfüllt werden müssten.

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