Massiver Rückschlag für Sukhoi
Nach dem Absturz des russischen Vorzeigefliegers Superjet 100 reagieren bereits erste Besteller mit Zurückhaltung.
Superjet 100: Projekt unter Druck
Superjet 100: Projekt unter Druck
Für Russland ist der Absturz des Jets auf einem Demonstrationsflug in Indonesien eine bittere Niederlage. Der Versuch, erstmals seit dem Ende der Sowjetunion wieder im Flugzeugbau Fuß zu fassen, ist damit zwar nicht gescheitert. Das Projekt Sukhoi Superjet wird durch das Unglück aber sicherlich um Jahre zurückgeworfen. Potenzielle Käufer werden jedenfalls kaum bereit sein den neuen Flieger zu übernehmen, solange nicht genau klar ist, weshalb es zum Absturz in Indonesien kam. Auch andere neue Vorhaben in der Luftfahrt wie etwa der Langstreckenflieger MS-21 werden nun mehr Mühe haben. Die indonesische Kartika Airlines jedenfalls erklärte gemäß der Zeitung Jakarta Post bereits, man wolle die Auslieferung der 30 bestellten Sukhoi Superjet 100 verzögern, bis die Umstände des Absturzes geklärt seien.
Sukhoi wollte in den kommenden zwanzig Jahren 1000 Stück ihres neuen Fliegers absetzen. Indien und Südostasien sind die prioritären Zielmärkte. Der Superjet 100 kann 98 Passagiere bis zu 4400 Kilometer weit transportieren. Bis jetzt wurden acht Flieger ausgeliefert. Einer ging an die armenische Armavia, sieben an die russische Aeroflot. Insgesamt sitzt der Hersteller auf 240 Bestellungen.
An einem speziellen Tag
Der Absturz ist auch ein Schlag für das russische Selbstvertrauen. Denn mit Unterfangen wie diesem wollte Russland beweisen, dass man zu den westlichen Industrienationen aufgeschlossen hat. Dass es genau am 9. Mai zum Unglück kam, macht die Sache nur noch schmerzhafter. Es ist der Tag des Sieges im Zweiten Weltkrieg, den die Nation mit großen Paraden und Volksfesten feiert.