Das Cabo St Vincent ist Europas südwestlichster Punkt

Algarve im HerbstWo Europa endet und das Abenteuer beginnt

Das geschichtsträchtige Surferstädtchen Sagres an der Algarve ist im Herbst besonders reizvoll.

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Die Temperaturen sind noch mild, aber die Bars, Waltour-Boote und Logenplätze am südwestlichsten Zipfel des Kontinents nicht mehr so voll.

Christine, Biologin und Guide bei Marilimitado, kann es selbst kaum glauben: «Gestern hat sich ein Minkwal bis in den Hafen verirrt!» Sie zeigt hinaus auf das glitzernde Meer, das sich bis Nordafrika erstreckt. «Da draußen sind noch viele mehr – Delfine, Buckelwale, Pottwale, Haie, sogar Orcas. Insgesamt zählen wir hier über 30 Arten von Meeressäugern. Mal sehen, wer sich heute blicken lässt – man weiß ja nie.»

Supen in der Bucht von Sagres

Mit Highspeed zu den Delfinen

Mit einem Lächeln führt sie die zehnköpfige Gruppe zu dem schnittigen Schlauchspeedboot. In Zweierreihen sitzen die Passagiere wie auf Pferderücken auf langen Sitzwürsten und staunen, als das Boot in rasantem Tempo – bis zu 70 Stundenkilometer – über das leicht bewegte Meer schießt. Besonders die Kinder und Jugendlichen kreischen vor Vergnügen, wenn das Boot kleine Sprünge macht und sich das herrliche Bauchkribbeln einstellt.

Doch die weißgekrönten Wellenberge haben ihren Preis: Sie erschweren die Sicht auf die Meeressäuger erheblich. Zum Glück hilft der Funkkontakt zu anderen Booten – und auch einige aufmerksam kreisende Meeresvögel, die den Tieren meist dicht folgen – dabei, nach gut einer Stunde doch noch auf die richtige Spur zu kommen. Rund zehn Delfine tauchen schließlich auf, mal paarweise, mal einzeln, manchmal ganz nah am Boot. «Sie sind gerade beim Jagen», erklärt Christine, «sonst wären sie noch verspielter. Sie lieben es, mit den Booten zu interagieren.»

Blick vom Martinhal auf die Bucht von Sagres

Surfer, Cafés und maurischer Charme

Sagres-Urlauber, von denen ein Gutteil Backpacker und Surfer sind, lieben diese Touren. Was sie ebenfalls lieben: Wassersport von Surfen bis SUP sowie die entzückenden Cafés und Bars, die sich keine zehn Gehminuten vom kleinen Hafen entfernt in der netten Hauptstraße ballen. Viele haben im ersten Stock Open-Air-Terrassen und ermöglichen so attraktive Ausblicke auf die in maurischem Stil mit farbigen Fensterrahmen und prächtigen Rauchfängen ausgestatteten Häuser.

Ein weiterer Blickfang: das nahe Fortaleza, das mit seiner 43 Meter Durchmesser großen Windrose an den großen Heinrich den Seefahrer erinnert, der von Sagres aus Mitte des 15. Jahrhunderts die bahnbrechende Erkundung der afrikanischen Küste vorantrieb.

Biken mit ständigem Meerblick

Ebenfalls im Blick: die rauen Felsen, denen die Fels-Algarve ihren Namen verdankt und die unterhalb des 2.000-Einwohner-Ortes bis zu 50 Meter steil in den Atlantik abfallen. Wer Lust hat, seinen Puls hochzujagen, fährt mit dem Mountainbike den Klippentrail entlang …

Biken entlang der Klippen ist aufregend

Nur wenige Kilometer westlich von Sagres fällt die Welt plötzlich ab. Am Cabo São Vicente stürzt die sanft gewellte, karge Ebene mit ihren verstreuten Gehöften, alten Steinruinen und geheimnisvollen Hinkelsteinen bis zu 70 Meter tief hinunter in den Atlantik.

Romantik-Alarm am Leuchtturm

Kaum zu glauben, dass manche Angler, die hier oben ihre Rute in die aufschäumende Gischt hinablassen, tatsächlich Barsche, Brassen, Makrelen oder Tintenfische an den Haken bekommen.

Wesentlich leichter vorstellbar ist dagegen, dass die dramatische Szenerie schon zu etlichen Liebesschwüren und Heiratsanträgen inspiriert hat. Ein Rendezvous am südwestlichsten Punkt Europas – mit der untergehenden Sonne über dem weiten Meer und dem rot-weißen Leuchtturm, dessen Lichtkegel bis zu 80 Kilometer hinausreicht – hat zweifellos seinen Reiz. Zumindest in der Nebensaison.

Sagres für Individualisten

In den Sommermonaten allerdings verliert der Ort ein wenig von seiner Magie: Dann verwandelt sich das Plateau in eine Art Rummelplatz, gesäumt von Verkaufsständen, Markttischen und wild parkenden Autos – und bevölkert von Wohnmobilen im nostalgischen Hippie-Stil.

Bullybar im Martinhal

Alternative fühlen sich in Sagres ohnehin pudelwohl, nicht nur der Hostels und vorzüglichen Surf- und Tauchbedingungen wegen. Die Barlavento genannte Region westlich der «weißen Stadt» Lagos ist der ruhige, dünn besiedelte Teil der Algarve – ohne Bettenburgen, Golfplätze, Funparks und Krach, dafür mit viel Charme und Ruhe.

Nicht nur für Familien eine Top-Adresse

Dass es viel ruhiger als etwa bei Albufeira und Portimão zugeht, liegt neben der etwas weiteren Anreise (wobei man mit dem Auto von Lissabon in drei Stunden und von Faro in etwas mehr als einer Stunde vor Ort ist) vor allem am Costa Vicentina-Nationalpark, der für Bebauungen jeglicher Art tabu ist.

Blick von der Martinhal Frühstücksterrasse

Das daran angrenzende «Martinhal Beach Resort & Hotel» achtet auf seinem 46-Hektar-Areal auch besonders darauf, die ursprüngliche Vegetation zu belassen und nicht über zwei Stockwerke hinauszuragen.

Breakfast with a View – und was für einem!

Die dorfartige Anlage mit elegantem, aber zwanglosem Flair, designter ursprünglicher Algarve-Architektur, klaren Linien, mit piekfeiner, unaufdringlicher Spa- und Pool-Landschaft sowie traumhaftem Blick auf Sagres und den Atlantik, ist für Sagres ein echter Motor gewesen. 2010 eröffnet, wird es mit internationalen Design- und Reisepreisen überhäuft, unter anderem als Europas Leading Villa Resort bei den World Travel Awards in den Jahren 2011, 2012, 2013, 2021, 2023 und 2024.

Ganz bewusst haben sich das aus der Schweiz und Indien stammende Ehepaar Roman und Chitra Stern diesen Ort ausgesucht, wo Familien nicht allzu abgelenkt sind und sich auf sich selbst konzentrieren können. Und das tun auch die meisten.

Spezialität der Region Cataplana de Marisco

Barefoot Luxury an der Atlantikküste

Zwar wird Kinderbetreuung und ein buntes Aktivitätsprogramm angeboten, aber der Fokus liegt auf gemeinsamen Familienaktionen. Das Beste: Das Konzept des großen, aber dennoch familiären Resorts sieht trotz seines hohen Komforts keinerlei Etikette oder Protokoll vor.

Aber welcher Ausdruck bringt dieses Konzept rüber – außer: fünf Sterne, die die 37 Zimmer, 132 Häuser, zehn Appartements sowie 45 Luxus- und 23 «normale» Villen umfassende Anlage mehr als verdient? «Barefoot Luxury» vielleicht? Fakt ist: Den schneeweißen, öffentlichen Sandstrand, der sich fast bis zum Minkwal-Hafen von Sagres zieht, mit Schuhen zu treten, wäre ja auch wirklich Frevel.

Sport, Sonne, Sagres

Lieber rein ins Seakayak oder aufs Surfbrett. Auch Wanderungen und Mountainbiketouren sind in allen Längen und Schwierigkeitsstufen möglich – ein echtes Sportparadies eben. Sorgen wegen des Wetters muss man sich übrigens nicht machen: Sagres ist ein Ganzjahresziel. Schon ab April und bis November gehören T-Shirt und Flipflops zur Standardkleidung. Nur mit dem Baden ist das so eine Sache – über 18 Grad kommt das Wasserthermometer selbst im Sommer selten.

In der Bucht von Sagres

Zumindest im Meer. In den Pools freilich schon. So auch in dem der «Pousada Sagres», dem zweiten herausragenden Hotel im Ort.

Eine Festung mit Hammerblick

Doch wer in der rund 50 Zimmer bietenden Unterkunft am Klippenrand und über der Sandbucht absteigt, kommt nicht vorrangig zum Baden. Sondern um die Aussicht zu genießen, um neben der Meeresbrise die Geschichte des Ortes zu inhalieren und um gut zu essen – typisch für alle «Pousadas de Portugal», jenen historischen Gebäuden mit dem gewissen Extra, von denen sich mittlerweile 33 im ganzen Land und noch einmal zwei auf den Azoren verteilen.

«Manchmal sind die Pousadas wie Zimmer um ein Restaurant herum», meint denn auch Nuno Mendonça, der nicht nur diese, sondern noch weitere Pousadas im Süden Portugals betreut. So stehen die typische Cataplana, ein Eintopf aus Kartoffeln, frischen und getrockneten Tomaten, Zwiebeln, Knoblauch, Muscheln, Meeresfrüchten und Seeteufel zur Wahl.

Die Pousada de Sagres thront auf den Klippen

Kulinarischer Abschluss

Alternativ kann man sich für Menü zwei entscheiden. Es beginnt mit Ziegenkäsepudding und Blutwurstmousse als Vorspeise, gefolgt von gedünstetem Kabeljau, begleitet von knuspriger Schweinefleischwurst auf cremigem Kartoffelpüree. Zum Abschluss wird überkrustetes Vanilleeis mit Biskuitkuchen in roter Fruchtsoße serviert.

Auffallend ist dabei die stille Eleganz: Während schwerer Portwein in die Gläser fließt, herrscht keinerlei akustische Ablenkung – kein Radiogedudel, kein Animateursgebrüll, kaum Kinderstimmen. Auch das ist Sagres: Purismus am schönsten Ende Europas.

Gut zu wissen

Beste Reisezeit: Jede Jahreszeit hat ihren Reiz. Was für den Herbst spricht: Jetzt sind deutlich weniger Urlauber unterwegs, die Preise sind günstiger und das, obwohl der Oktober mit 20 bis 25 Grad noch angenehm warm ist. Erst ab Mitte November wird es spürbar kühler. Plus: Insbesondere an der Westküste Portugals herrschen jetzt ideale Surfbedingungen.

Flugverbindungen

  • Ab Deutschland: Von vielen Städten wie Frankfurt, München, Berlin oder Düsseldorf gibt es direkte Flüge zum Flughafen Faro, der etwa zweieinhalb Autostunden von Sagres entfernt liegt. Die Flugdauer beträgt etwa drei Stunden, zahlreiche Billig- und Linienfluggesellschaften bedienen die Strecke regelmäßig, darunter Lufthansa und Eurowings.
  • Ab der Schweiz: Swiss bietet Direktflüge von Zürich nach Faro, saisonal auch von Genf. Easyjet ist mit seinen Flügen von Zürich, Genf und Basel stark auf die Sommermonate fokussiert. Alternativ kann man über große Drehkreuze wie Lissabon oder Madrid mit Anschluss weiterreisen.
  • Ab Österreich: Wenn es saisonbedingt keine Direktverbindungen mehr von Austrian Airlines von Wien nach Faro gibt, bieten Umsteigeverbindungen über Lissabon, Madrid oder Barcelona eine ganzjährige Reisemöglichkeit.

Informationen und Übernachtungstipps

Informationen über die Algarve: www.turismodoalgarve.pt

Martinhal Beach Resort & Hotel: Das Fünf-Sterne-Resort wurde bereits mehrfach zum besten Familienresort Europas gewählt. www.martinhal.com

Pousada de Sagres: Historische Küstenpousada in Sagres, die rustikalen Charme, spektakuläre Atlantikblicke und traditionelle portugiesische Gastfreundschaft vereint. Teil der 35 Pousadas de Portugal. www.pousadas.pt

Die Reise wurde unterstützt von Algarve Turismo, Pousadas de Portugal und Martinhal Beach Resort & Hotel.

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