Teodoro Nguema Obiang Mangue: Sein Flugzeug wurde beschlagnahmt.
Aus Äquatorialguinea

Regierungsjet in Genf beschlagnahmt

Äquatorialguinea schuldet dem Telekomkonzern Orange Millionen. Daher wird eine Boeing 737 der Regierung am Flughafen Genf festgehalten. Es ist nicht das erste Mal.

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Der Twitter-Account GVA Dictator Alert meldet, wenn Flugzeuge von autoritären Herrschern am Flughafen Genf landen. Am 19 Juni hieß es: «Das Flugzeug eines Diktators ist gelandet: 3C-EGE, genutzt von der Regierung von Äquatorialguinea (Boeing 737)». Offenbar waren Mitglieder der Regierung sowie First Lady Constancia Mangue Nsue Oko an Bord, stiegen aber hastig in ein anderes Flugzeug um.

Drei Tage später berichtete das Magazin Jeune Afrique, die Maschine sei in Genf durch Behörden beschlagnahmt worden. Hintergrund ist dem Bericht zufolge ein Streit zwischen der französischen Telekomfirma Orange und der Regierung von Äquatorialguinea. Demnach wollte der Konzern seinen 40-prozentigen Anteil am Telekommunikations-Anbieter Getesa in Äquatorialguinea verkaufen, doch die Regierung als anderer Teilhaber stellte sich quer.

Schon im Oktober Flugzeug gegroundet

Schließlich gab im Jahr 2014 die Internationale Handelskammer in Paris Orange Recht. Der Regierung wurde eine Zahlung von insgesamt 150 Millionen Euro auferlegt. Doch das Land zahlte nicht.

Erst als eine Boeing 777-200 von Ceiba Intercontinental, der nationalen Fluggesellschaft Äquatorialguineas, mit Präsident Teodoro Obiang Nguema Mbasogo an Bord im Oktober 2016 von der französischen Justiz am Flughafen Lyon gegroundet wurde, änderte sich die Zahlungsmoral - zumindest vorübergehend. Gemäß den Informationen von Jeune Afrique soll die Regierung rund 40 Millionen Euro beglichen, dann aber ihren Kurs erneut geändert haben und nun nicht mehr zahlen wollen.

Volk lebt in Armut

Äquatorialguinea liegt in Afrika südlich der Sahara und ist reich an Erdölvorkommen. Von deren Einnahmen profitiert jedoch nur eine Elite, während viele Menschen unter der Armutsschwelle leben. Teodoro Nguema Obiang Mangue, Sohn des Präsidenten und selber Vizepräsident, steht seit Juni in Paris vor Gericht unter den Vorwürfen der Geldwäscherei, Korruption, Veruntreuung öffentlicher Gelder und des widerrechtlichen Erwerbs von Gütern.

In Frankreich und der Schweiz wurden schon Besitztümer des Multimillionärs beschlagnahmt, so etwa im vergangenen Jahr elf Luxusautos in Genf.

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