Jetzt wird deutlich, dass es dabei nicht nur um unterschiedliche Ansichten und verletzte Befindlichkeiten geht, sondern um gigantische Summen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters auf Basis der Klageschrift berichtet, verlangt Qatar Airways 618 Millionen Dollar Schadenersatz. Das Geld will die Fluggesellschaft für die Verluste, die ihr dadurch entstehen, dass sie mittlerweile 21 Airbus A350 auf Geheiß der Luftfahrtbehörde von Katar nicht einsetzen darf.
Vier Millionen für jeden weiteren Tag
Doch das ist noch nicht alles. Für jeden weiteren Tag, den die Langstreckenflugzeuge nicht abheben dürfen, verlangt die Golfairline weitere vier Millionen Dollar. Noch krasser: Qatar Airways verlangt vom Gericht auch, dass es Airbus verbietet, A350 auszuliefern, bis die Mängel behoben seien, so der Bericht von Reuters.
Andere Airlines nicht beunruhigt
Katar ist bisher das einzige Land weltweit, dass A350-Exemplare gegroundet hat. Wie den Gerichtsunterlagen zu entnehmen ist, hat die Qatar Civil Aviation Authority QCAA ab Juni nach und nach Flieger aus dem Verkehr gezogen. In einem Schreiben an Airbus habe sie mitgeteilt, dass die Mängel an der Oberfläche «beunruhigend, wenn nicht gar alarmierend» seien.
Diverse andere Fluggesellschaften haben ebenfalls Probleme mit dem Lack ihrer Airbus A350. Finnair erklärte beispielsweise, es handle sich um ein bedauerliches, aber lediglich kosmetisches Problem. Lufthansa spricht von gelegentlichen kosmetischen Mängeln, die behoben worden seien und nie ein Risiko für die Sicherheit dargestellt hätten.