Airbus A350 von Qatar Airways: Mehr gibts nicht.

A350-StreitQatar Airways feuert mit Worten des Richters gegen Airbus

Die Golfairline greift Airbus im A350-Streit erneut an - dieses Mal mit Zitaten eines Londoner Richters. Der Hersteller wirft Qatar Airways eine völlig falsche Darstellung vor.

Top-Jobs

.

Ausbildung zum Apron Controller (m/w/d) am Flughafen Frankfurt

Frankfrut
Vorfeldkontrolle
FRA-Vorfeldkontrolle GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
aaa aviation academy austria logo

Fluglehrer/-in FI(A) mit Funktion Deputy CFI

Vollzeit
Aviation Academy Austria
Flugschule
Feste Anstellung
Top jobs
Wiener Neustadt - LOAN
Österreich
aaa aviation academy austria logo

Fluglehrer/-in FI(A)

Vollzeit
Aviation Academy Austria
Flugschule
Feste Anstellung
Top jobs
Wiener Neustadt - LOAN
Österreich
Goldeck Logo

Captain Pilatus PC-12NGX (f/m/d)

LOWW/VIE
LOAN
Feste Anstellung
Business Aviation
Goldeck-Flug Gesellschaft m.b.H.
Österreich
Vollzeit
Top jobs

Es war ein Aufruf zu einer außergerichtlichen Einigung. Der Londoner Richter David Waksman verlangte vergangene Woche von Airbus und Qatar Airways, sich im Streit um Schäden an Airbus A350 noch einmal an einem Tisch zusammenzusetzen. Die Kosten des Gerichtsverfahrens seien seiner Meinung nach für beide Seiten viel zu hoch, so der Richter.

Eine neue Stellungnahme von Qatar Airways vom Dienstag (31. Mai) zeigt aber, wie weit entfernt die Kontrahenten von einem Kompromiss sind. «Das von Richter Waksman in einer Anhörung vor dem High Court am Donnerstag (26. Mai) gefällte Urteil hat die Fiktion der Airbus-Behauptung, dass es sich bei dem Zustand der A350-Flugzeuge um ein einfaches ‹kosmetisches› Lackproblem handelt, für die gesamte Luftfahrtbranche offengelegt», schreibt die Airline. Sie zitiert dann den Richter selber.

Das Problem der unterschiedlichen Ausdehnung

«Airbus hat in seiner Klageerwiderung selbst vorgetragen, dass der Zustand während der Lebensdauer eines A350-Flugzeugs zwangsläufig auftreten muss, da er auf einen unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten zwischen dem faserverstärkten Verbundwerkstoff (CFK), aus dem die Flugzeugzelle besteht, und der expandierten Kupferfolienschicht (ECF), die mit ihr verklebt oder auf ihr ausgehärtet ist, zurückzuführen ist», so Waksman laut der Airline. Dies beschränke sich nicht nur auf die an Qatar Airways ausgelieferten Jets.

«Der Grund für das Vorhandensein der ECF ist, dass sie als Blitzableiter fungiert, der im Falle eines direkten Blitzeinschlags, der bei Passagierflugzeugen im Liniendienst im Durchschnitt einmal pro Jahr vorkommt, schwere Schäden am Flugzeug verhindert», heißt es weiter. Der unterschiedliche Ausdehnungskoeffizient bedeute, dass sich diese beiden Materialgruppen unterschiedlich schnell ausdehnen und zusammenziehen würden, was zumindest beim A350 mit der Zeit zu Rissen in den darüber liegenden Lackschichten führe.

Bis zu 900 Flicken als einzige Lösung?

«Der derzeitige Standpunkt von Airbus ist, dass es für die bereits an Qatar ausgelieferten A350 und vielleicht auch für künftige A350, deren Montage noch nicht abgeschlossen ist, keine einfache Lösung des Problems gibt», schreibt Waksman laut Qatar Airways. «Das Einzige, was getan werden kann, ist das Aufbringen von Flicken auf alle betroffenen Bereiche (vor allem den Rumpf), was bis zu 900 sein könnten.»

Der Zustand selber könne nicht behoben werden durch Dinge wie eine weitere Beschichtung oder eine neue Kupferfolienschicht, so der Richter weiter. Er verweist zudem drauf, «dass der Boeing 787 Dreamliner ebenfalls aus CFK besteht und diese Flugzeuge (die 2011 erstmals in Dienst gestellt wurden) offenbar nicht von der Bedingung betroffen sind». Diesen Punkt habe Qatar Airways betont. «Airbus hat seinerseits keine Beweise dafür vorgelegt, dass die 787 den Zustand manifestiert hat», schreibt Waksman.

Airbus spricht von völlig falscher Darstellung

Airbus zeigt sich auf Anfrage von aeroTELEGRAPH «überrascht über die völlig falsche Darstellung des Urteils des britischen High Court, der alle Anträge Qatars auf einstweilige Verfügungen in Bezug auf den A321-Neo-Vertrag (am 26. April) und den A350 (am 26. Mai) zurückgewiesen hat». Als Gradmesser für das, was tatsächlich passiert sei, habe das Gericht Katar zur Zahlung von 97 Prozent der Prozesskosten von Airbus verurteilt.

«Die Ablehnung aller Anträge von Qatar Airways auf einstweilige Verfügungen durch den Richter bestätigt den Standpunkt von Airbus, dass der Zeitplan von Qatar das Verfahren durch Ablenkung und Umleitung von Ressourcen tatsächlich verlangsamt hätte, anstatt es zu beschleunigen», so der Hersteller. Man werde sich weiter gegen «die falsche Darstellung der Sicherheit und Lufttüchtigkeit der A350 durch Qatar Airways» verteidigen und sei erfreut, dass die Angelegenheit nun zügig vorangetrieben werde.

Mehr zum Thema

Airbus A350 von Qatar Airways: Wie schlimm sind die Schäden?

Richter: Qatar und Airbus müssen sich zusammenraufen

Airbus A350 von Qatar Airways: Die Flieger bleiben am Boden.

Qatar Airways: A350-Probleme bergen Risiko von Feuer im Treibstofftank

Das sagt ein Experte zum A350-Video von Qatar Airways

Das sagt ein Experte zum A350-Video von Qatar Airways

Airbus A350 XWB im Flug

Wer sind die größten Betreiber dieser Flugzeugmodelle?

Video

businessjet
In den USA wirft die Zeitung New York Times den Betreibern von Business- und Privatjets vor, keinen fairen Anteil an der Finanzierung der Flugsicherung zu zahlen. Die Branche hält dagegen.
Timo Nowack
Timo Nowack
ilyushin il 96 ra 96024 alaska 01
Für das Präsidenten-Treffen zwischen Donald Trump und Vladimir Putin flogen mindestens sechs Flugzeuge der russischen Staatsflotte nach Anchorage in Alaska. Ein Überblick.
Timo Nowack
Timo Nowack
Löschflugzeug auf dem Douro: Etwas ging schief.
Portugal steht vor einem gefährlichen Sommer: Alle Canadair-Wasserbomber sind defekt – während das Land unter Hitze, extremer Trockenheit und steigender Waldbrandgefahr leidet.
Laura Frommberg
Laura Frommberg