Airbus A350 von Qatar Airways: Mehr gibts nicht.

A350-StreitQatar Airways feuert mit Worten des Richters gegen Airbus

Die Golfairline greift Airbus im A350-Streit erneut an - dieses Mal mit Zitaten eines Londoner Richters. Der Hersteller wirft Qatar Airways eine völlig falsche Darstellung vor.

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Es war ein Aufruf zu einer außergerichtlichen Einigung. Der Londoner Richter David Waksman verlangte vergangene Woche von Airbus und Qatar Airways, sich im Streit um Schäden an Airbus A350 noch einmal an einem Tisch zusammenzusetzen. Die Kosten des Gerichtsverfahrens seien seiner Meinung nach für beide Seiten viel zu hoch, so der Richter.

Eine neue Stellungnahme von Qatar Airways vom Dienstag (31. Mai) zeigt aber, wie weit entfernt die Kontrahenten von einem Kompromiss sind. «Das von Richter Waksman in einer Anhörung vor dem High Court am Donnerstag (26. Mai) gefällte Urteil hat die Fiktion der Airbus-Behauptung, dass es sich bei dem Zustand der A350-Flugzeuge um ein einfaches ‹kosmetisches› Lackproblem handelt, für die gesamte Luftfahrtbranche offengelegt», schreibt die Airline. Sie zitiert dann den Richter selber.

Das Problem der unterschiedlichen Ausdehnung

«Airbus hat in seiner Klageerwiderung selbst vorgetragen, dass der Zustand während der Lebensdauer eines A350-Flugzeugs zwangsläufig auftreten muss, da er auf einen unterschiedlichen Ausdehnungskoeffizienten zwischen dem faserverstärkten Verbundwerkstoff (CFK), aus dem die Flugzeugzelle besteht, und der expandierten Kupferfolienschicht (ECF), die mit ihr verklebt oder auf ihr ausgehärtet ist, zurückzuführen ist», so Waksman laut der Airline. Dies beschränke sich nicht nur auf die an Qatar Airways ausgelieferten Jets.

«Der Grund für das Vorhandensein der ECF ist, dass sie als Blitzableiter fungiert, der im Falle eines direkten Blitzeinschlags, der bei Passagierflugzeugen im Liniendienst im Durchschnitt einmal pro Jahr vorkommt, schwere Schäden am Flugzeug verhindert», heißt es weiter. Der unterschiedliche Ausdehnungskoeffizient bedeute, dass sich diese beiden Materialgruppen unterschiedlich schnell ausdehnen und zusammenziehen würden, was zumindest beim A350 mit der Zeit zu Rissen in den darüber liegenden Lackschichten führe.

Bis zu 900 Flicken als einzige Lösung?

«Der derzeitige Standpunkt von Airbus ist, dass es für die bereits an Qatar ausgelieferten A350 und vielleicht auch für künftige A350, deren Montage noch nicht abgeschlossen ist, keine einfache Lösung des Problems gibt», schreibt Waksman laut Qatar Airways. «Das Einzige, was getan werden kann, ist das Aufbringen von Flicken auf alle betroffenen Bereiche (vor allem den Rumpf), was bis zu 900 sein könnten.»

Der Zustand selber könne nicht behoben werden durch Dinge wie eine weitere Beschichtung oder eine neue Kupferfolienschicht, so der Richter weiter. Er verweist zudem drauf, «dass der Boeing 787 Dreamliner ebenfalls aus CFK besteht und diese Flugzeuge (die 2011 erstmals in Dienst gestellt wurden) offenbar nicht von der Bedingung betroffen sind». Diesen Punkt habe Qatar Airways betont. «Airbus hat seinerseits keine Beweise dafür vorgelegt, dass die 787 den Zustand manifestiert hat», schreibt Waksman.

Airbus spricht von völlig falscher Darstellung

Airbus zeigt sich auf Anfrage von aeroTELEGRAPH «überrascht über die völlig falsche Darstellung des Urteils des britischen High Court, der alle Anträge Qatars auf einstweilige Verfügungen in Bezug auf den A321-Neo-Vertrag (am 26. April) und den A350 (am 26. Mai) zurückgewiesen hat». Als Gradmesser für das, was tatsächlich passiert sei, habe das Gericht Katar zur Zahlung von 97 Prozent der Prozesskosten von Airbus verurteilt.

«Die Ablehnung aller Anträge von Qatar Airways auf einstweilige Verfügungen durch den Richter bestätigt den Standpunkt von Airbus, dass der Zeitplan von Qatar das Verfahren durch Ablenkung und Umleitung von Ressourcen tatsächlich verlangsamt hätte, anstatt es zu beschleunigen», so der Hersteller. Man werde sich weiter gegen «die falsche Darstellung der Sicherheit und Lufttüchtigkeit der A350 durch Qatar Airways» verteidigen und sei erfreut, dass die Angelegenheit nun zügig vorangetrieben werde.

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