Airbus von Airblue: Private pakistanische Anbieter profitieren von den Streiks bei der Nationalairline.

Airline-Privatisierung in PakistanPrivate Konkurrenten drängen PIA ins Abseits

Reisenden in Pakistan wird in Kürze eine Menge neuer Möglichkeiten geboten. Die Probleme der Staatsairline PIA ebnen privaten Konkurrenten den Weg.

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Reisende in Pakistan werden sich in Kürze vor lauter Alternativen kaum entscheiden können. Während Fluggäste von der staatlichen Airline Pakistan International Airlines (PIA) viel Kummer gewohnt sind, warten private Konkurrenten jetzt mit neuen Flugzeugen auf. Die privaten Fluggesellschaften in Pakistan bringen in den kommenden Monaten mindestens neun neue Flugzeuge an den Start. Airblue etwa erhielt den ersten von vier bestellten Airbus A321 am Sonntag und will die Maschine innerhalb einer Woche auf der Strecke nach London in Betrieb nehmen.

Ende Februar soll der nächste Airbus folgen – insgesamt will die Fluggesellschaft ihre Flotte mehr als verdoppeln. Auch die größte private Airline Pakistans, Shaheen Air International (SAI), erwartet den ersten von vier bestellten Airbus 330-200 Ende Februar und stockt ihre Flotte damit auf 17 Maschinen auf. Die neueste einheimische Fluggesellschaft, Air Indus, least eine Boeing 737-800 komplett mit Besatzung und Versicherung, und will schon bald den Betrieb aufnehmen.

Airlines mit Wachstumsschub

Nicht nur die niedrigen Kerosinpreise verhelfen den pakistanischen Airlines zu dem Wachstumsschub. Die Regierung hat jüngst die Zölle auf die Einfuhr von Flugzeugen und Ersatzteilen aufgehoben. «Der Hauptgrund für unsere Expansion sind die neuen Gesetze für Fluglinien und die Abschaffung der Steuer», sagt ein führender Manager von Airblue,  Junaid Khan. «Das war eine größere Motivation als die niedrigen Kerosinpreise.»

Während es im privaten Sektor glänzend läuft, sieht es bei der Nationalairline anders aus. Nachdem im Dezember die Privatisierung von PIA  für Ende Juli beschlossen wurde, streikten die Mitarbeiter, weil sie eine Kürzung ihrer Bezüge befürchteten. Bei den Arbeitsniederlegungen kamen zwei Menschen ums Leben. In der Folge wurden hunderte von Flügen gestrichen. Gerade erst haben die PIA-Mitarbeiter ihre jüngste, neuntägige Streikwelle beendet. Dennoch wurden bislang nur 50 Prozent des Flugbetriebs wieder aufgenommen.

Neue staatliche Airline geplant

Es handelt sich um ein derart großes Zerwürfnis des Transportwesens in Pakistan, dass die Regierung in Islamabad sogar die Gründung einer neuen staatlichen Airline innerhalb von sechs Monaten plant. Das berichtet die pakistanische Tageszeitung The Express Tribune. Das Management des neuerlichen Staatsbetriebs soll autark handeln dürfen und Flugzeuge samt Besatzungen mieten. Zusätzlich sollen 600 Mitarbeiter eingestellt werden. Ein Name ist noch nicht verlautbart worden.

PIA zählte in den 70er Jahren zu den großen internationalen Airlines, fiel in den vergangenen Jahren aber in erster Linie durch Flugstreichungen und Verspätungen auf. 2013 wurde einer ihrer Piloten in Großbritannien sturzbetrunken verhaftet. Die Fluggesellschaft hat zudem Probleme, für ihre Cargo-Maschinen die Sicherheitszertifizierung der Europäischen Union zu erhalten. Wirtschaftlich schadet sich die Airline, indem sie zigtausende von Freiflügen verteilt – eine Gepflogenheit, die zu ihren tiefroten Zahlen beiträgt.

Staat hofft auf neuen Luftfahrtboom

Seit langem versucht der pakistanische Staat deshalb, die private Konkurrenz zu stärken. Doch außer Shaheen Air überlebte keiner der neuen Anbieter.  Aero Asia, Bhoja Air und andere fielen in dem kapitalintensiven Geschäft mangelnder Finanzierungen zum Opfer – die pakistanischen Banken agieren sehr risikoavers. Nun hofft man auf einen neuen Luftfahrtboom im Land. Die Aufhebung der Importzölle auf Flugzeuge soll den privaten Alternativen zur PIA zusätzlich den Rücken stärken.

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