Letzte Aktualisierung: um 1:06 Uhr

Keine Wet-Lease-Angebote mehr

Pakistan International zu unsicher

Die Fluggesellschaft will eigentlich expandieren. Doch dazu braucht sie Wet-Lease-Verträge mit anderen Airlines. Denen ist die Lage in Pakistan zu unsicher.

38 Menschen kamen Anfang Juni ums Leben, als zehn Terroristen den Flughafen der pakistanischen Hafenstadt Karachi angriffen. Mit Maschinengewehren, Granaten und Sprengstoffwesten verwüsteten sie das Gelände und töteten auch Zivilisten. Und es blieb nicht die einzige Attacke auf die pakistanische Zivilluftfahrt. Nur zwei Wochen später feuerten unbekannte Schützen Schüsse auf eine Maschine von Pakistan International Airways ab, die sich im Anflug auf Peschawar befand. Eine Passagierin kam ums Leben.

«Das ist hier nicht unüblich», sagte der lokale Informationsminister später der Zeitung Dawn. Und genau das wird für die Nationalairline nun zum Problem. Denn PIA steckt in der Krise und will durch ein verstärktes Angebot wieder Aufwind erhalten. Doch dazu braucht sie auch Wet-Lease-Verträge mit anderen Fluggesellschaften, Abkommen also, nach denen Konkurrenten PIA Flugzeug und Crew zur Verfügung stellen. Und das ist momentan nicht einfach.

Seit Mai keine Rückmeldung

Wie Airline-Sprecher Mashud Tajwar gegenüber der Zeitung Business Standard erklärt, habe man bereits im Mai eine Ausschreibung für Wet-Lease-Partnerschaften gestartet. Ende Mai liefen drei entsprechende Verträge mit Czech Airlines und Turkish Airlines aus. Doch bisher habe man noch keinen Erfolg mit der Ausschreibung gehabt. «Wegen Sicherheitsproblemen haben wir Schwierigkeiten, die vier Wet-Lease-Flieger zu erhalten, die wir brauchen», so Tajwar. Auch im Dry-Lease – also ohne Crew – seien Flieger nicht zu haben. Auch ein Deal mit der polnischen Bingo Airways platzte.

Pakistan International zählte einst zu den besten Airlines der Region. Inzwischen jedoch steckt die Airline tief im Schuldensumpf. Mehrere Hundert Millionen Dollar steckt PIA in den Miesen. Zudem hat auch ihr Ruf gelitten. Zuletzt schrieb die Fluglinie negative Schlagzeilen, als ein Pilot sich betrunken in London zum Dienst meldete. Er wurde in der Folge zu neun Monaten Haft verurteilt.