Der Airbus A321 LR der Flugbereitschaft: Vielfältige Aufgaben.

Podcast LuftraumKanzler, Krisen und Königinnen: Wie die Flugbereitschaft arbeitet

Sie fliegen den Bundeskanzler zum G7-Gipfel, Soldatinnen und Soldaten nach Polen oder bei Naturkatastrophen Hilfsgüter ins Krisengebiet: Die Flugbereitschaft der Bundeswehr ist eine Airline der besonderen Art.

Top-Jobs

Aerologic

First Officer (m/f/x) - B777 type rated

Leipzig / Halle Airport
Feste Anstellung
Aerologic GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

«Jeder Tag ist anders», sagt Martin, Oberstleutnant und einer von rund 100 Piloten der Flugbereitschaft. Im Gespräch an Bord eines grauen Airbus A321 LR – einer der modernsten Maschinen der Flugbereitschaft des Bundesministeriums der Verteidigung – beschreibt er seinen Job als «vielfältig und hochflexibel». Zwar gäbe es langfristig geplante Flüge, etwa zu internationalen Gipfeln mit dem Kanzler oder Bundespräsidenten, aber oft laute der Auftrag auch einfach: «Martin, kannst du heute oder morgen fliegen?» Etwa, wenn politische Krisen oder Naturkatastrophen kurzfristige Einsätze erfordern.

Oberstleutnant Martin (links) im Gespräch mit Christopher Scheffelmeier.

Die Flugbereitschaft zählt rund 1200 Beschäftigte, Hauptstandort ist Köln/Bonn. Die Flotte umfasst 18 Flugzeuge, darunter drei A350 – die Air Force Ones Deutschlands – sowie Spezialmaschinen für Verwundetentransporte oder Rüstungskontrollflüge.

Goldene Wasserhähne? Fehlanzeige

Dass man bei dieser Airline vieles selbst in der Hand hat, bestätigt auch Hauptfeldwebel Jan. Er ist als Lufttransportbegleiter an Bord und erklärt: «Wir planen Catering, Personal, den ganzen Ablauf – da ist kein Konzern im Hintergrund, der das für uns erledigt». Besonders bei Flügen mit sogenannten WAPs – wichtige amtierende Personen wie Ministern oder dem Bundespräsidenten – sei der Aufwand deutlich größer als im zivilen Bereich. Nach der Landung dauere es oft noch Stunden, bis alles versorgt und dokumentiert sei.

Hauptfeldwebel Jan.

Für Außenstehende bleibt vieles im Verborgenen. Doch Jan gewährt einen seltenen Blick in das Innere des A350: «Vorne gibt es eine Lounge mit Sofas, ein Bad mit Dusche und einen Konferenzraum mit großen Tischen. Weiter hinten folgen Business Class, Premium Economy – dort sitzen Delegationen, Wirtschaftsvertreter, Presse und Sicherheitskräfte». Goldene Wasserhähne? Fehlanzeige. «Dafür aber viel graues Design und Holzimitat – sachlich, funktional, aber hochwertig.»

Personal der Flugbereitschaft fliegt mit Uniform

Auch bei der Uniform wird deutlich: Hier fliegt nicht Lufthansa. Martin trägt einen olivgrünen Overall – kein Maßanzug, sondern Fliegerkombi. «Praktisch und schnell angezogen. Das ist unser Alltag, besonders wenn wir Soldaten transportieren».

Die Kabine des Airbus A321 LR.

Dass die Flugbereitschaft technisch unabhängig arbeitet, gehört ebenfalls zum Konzept. «Wir machen die Daily Checks selbst, haben eigene Techniker in Köln. Wenn’s sein muss, wechseln wir auch mal ein Triebwerk», sagt Martin. Und weil nicht überall ein Hangar wartet, reisen meist auch Mechaniker mit.

Auch die Queen war schon mal an Bord

Zu den besonderen Einsätzen zählt Martin einen Flug während der Corona-Krise: «Wir haben damals in einer Nacht-und-Nebel-Aktion Beatmungsgeräte nach Indien geflogen. Die Dankbarkeit vor Ort – das vergisst man nicht.» Und manchmal trifft man sogar Majestäten. «Queen Elizabeth II. war an Bord», erzählt Jan mit leuchtenden Augen. «Ich durfte ihr Tee servieren. Kein Pappbecher, sondern echtes Porzellan – fast eine Teezeremonie.»

Der Airbus A350 ist der größte Flieger in der Flotte der Flugbereitschaft.

Dass dieser Job für viele mehr Berufung als Beruf ist, zeigt sich am Ende des Gesprächs. «Ich komme aus der Gastronomie, war Soldat, liebe das Fliegen – diese Kombination gibts nur hier», sagt Jan. Und Martin fügt hinzu: «Mein Lieblingsflugzeug? Der A350. 19 Stunden nach Canberra – das ist Fliegen, wie ich es liebe.»

Das ganze Gespräch mit den beiden Soldaten der Flugbereitschaft hören Sie jetzt in der neuen Folge unseres Podcasts Luftraum.

Abonnieren Sie den Podcast Luftraum von aeroTELEGRAPH mit Christopher Scheffelmeier auch gleich, damit sie keine Folge mehr verpassen:

Mehr zum Thema

Der Airbus A350 mit dem Kennzeichen 10+01: Seltener Video-Einblick.

So fliegt es sich im Airbus A350 der Flugbereitschaft

Einblick ins Innenleben des Airbus A340, ...

Deutscher Ex-Regierungsjet 16+02 steht wieder zum Verkauf

Die 16+02 im Jahr 2023 am Flughafen Köln/Bonn: Was wird aus ihr?

Hebt der deutsche Ex-Regierungsflieger 16+02 wieder ab?

Der Airbus A340-300 der Luftwaffe: Nicht mehr im Dienst.

Jetzt können Interessenten den zweiten Airbus A340 der Flugbereitschaft kaufen

Video

Szene aus dem Original-Werbespot von Jet 2: WUrde im Netz umgedeutet.
Der Popsong Hold My Hand wurde 2015 ein respektabler Chart-Erfolg. Doch erst ein Werbespot des britischen Ferienfliegers Jet 2 machte ihn international bekannt – ironischerweise nicht wegen des Urlaubsgefühls, sondern seiner Zweitverwertung in sozialen Medien.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
hose runter
Da wollte jemand eine klare Botschaft übermitteln: Ein Video zeigt, wie ein Bodenmitarbeiter vor einem Flugzeug die Hose herunterlässt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Il-114-300 soll eine höherer Reichweite bekommen.
Ilyushin plant die Auslieferung der ersten drei Il-114-300 für das Jahr 2026. Bis 2028 soll die Reichweite des Turbopropflugzeuges um fast ein Drittel steigen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies