Letzte Aktualisierung: um 18:09 Uhr

Neue Spannungen

Argentinien kappt Flugverbindung nach Falkland

Der Konflikt zwischen Argentinien und Großbritannien um die Falklandinseln nimmt wieder an Schärfe zu. Genau jetzt starten die Briten Arbeiten am Flughafen. Und es geht auch um Brasilien-Flüge.

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Es wird neue Pistenmarkierungen geben, neue Schilder, zusätzliche Lichter und eine neue Bitumenschicht. Die britische Regierung lässt in den kommenden drei Monaten die Start- und Landebahn der Royal-Air-Force-Station Mount Pleasant auf den Falklandinseln renovieren. Das Projekt, das dem Bereich Verteidigungsinfrastruktur zugeordnet ist, kostet umgerechnet rund 7,9 Millionen Euro und soll die Lebensdauer der Piste verlängern.

Die Arbeiten werden nachts durchgeführt, um den Betrieb nicht zu stören. In Mount Pleasant gibt es aber nicht nur Air-Force-Flüge von und nach Großbritannien und Flüge des Falkland Island Government Air Service zu den äußeren Inseln der Inselgruppe. Latam bietet von dem Flugplatz auch wöchentlich zivile Flüge nach Punta Arenas in Chile an, ein Mal pro Monat mit Zwischenlandung im argentinischen Río Gallegos.

Spannungen um Inseln steigen wieder

Der Start der Arbeiten geschieht zu einem heiklen Zeitpunkt. Denn zum einen hat die argentinische Regierung kurz danach angekündigt, sich aus dem Foradori-Duncan-Pakt zurückzuziehen, der Gas- und Öl-Förderungen, Schifffahrt und Fischerei rund um die Falklandinseln regelt. Sie fordert, wieder über deren Souveränität der Inseln zu verhandeln, die im Spanischen Islas Malvinas heißen. Großbritannien verweist darauf, dass die Bewohnerinnen und Bewohner im 2013 dafür stimmten, britisch zu bleiben.

Zum anderen gibt es seit einiger Zeit Streit über eine Flugverbindung von Brasilien auf die Falklands mit einem Zwischenstopp im argentinischen Córdoba. Die beiden Länder hatten sich 2018 auf die Latam-Verbindung geeinigt, 2020 stoppte Großbritannien sie aber aufgrund der Covid-19-Pandemie. Aufgenommen wurde sie bisher nicht wieder.

Argentinien zieht Flug-Genehmigung zurück

Nach Berichten, die Einwohnerinnen und Einwohner der Inseln würden die argentinische Regierung für das ausbleibende Comeback der Route verantwortlich machen, schob diese die Schuld der britischen Regierung zu. Im März erklärte Buenos Aires dann, die Genehmigung für die Flüge sogar ganz zurückzuziehen, da die Briten sich in Gesprächen über mehr Verbindungen zum argentinischen Festland wiederholt quergestellt hätten.

Ein weiter aktueller Punkt in dem Konflikt: Argentinien ist verärgert darüber, dass sich seit Januar auch kosovarische Soldaten auf dem britischen Militärstützpunkt auf den Falklandinseln befinden – laut dem Parlament in Pristina als «friedensunterstützende Mission». Argentinies Regierung protestierte und sprach von einer «ungerechtfertigten Machtdemonstration» mit nur «angeblichem Friedensmissionscharakter».