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Mit dem A380 zur Fußball-WM

Lufthansa will ab 2014 mit dem Superjumbo von Airbus nach São Paulo fliegen. Rivalin Air France hat das gleiche vor. Die Flüge nach Brasilien sind bestens gefüllt.

Es sind Märkte, von denen Fluggesellschaften träumen. «In den letzten anderthalb Jahren wuchs Lufthansa in Lateinamerika um 40 Prozent», sagte Passage-Vorstand Carsten Spohr am Freitag (19. Oktober) bei einer Medienkonferenz in São Paulo. «Und in Brasilien waren es 70 Prozent.» Das kräftige Wirtschaftswachstum führt dazu, dass die Bewohner des größten Land Südamerikas zunehmend ins Ausland reisen. Zugleich machen immer mehr Europäer an den Stränden und in den Städten Brasiliens Urlaub, da sich die touristische Infrastruktur im Land laufend verbessert. Kein Wunder, dass die deutsche Fluglinie ihre Frequenzen kräftig ausbaut. So fliegt sie ab Ende Oktober täglich ab Frankfurt nach Rio de Janeiro, bisher waren es sechs Mal die Woche. Auch die Strecke von München nach São Paulo wird seit kurzem täglich bedient.

Damit nicht genug. Lufthansa will künftig auch mit größeren Flugzeugen nach Brasilien fliegen. «Die Idee ist, 2013 eine unserer Boeing B747-8 einzusetzen», so Spohr vor den lokalen Medien. Und für 2014 will er dann einen Airbus A380 zwischen Frankfurt und São Paulo verwenden. «Das ist das Flugzeug, das dieser Markt verdient.» Momentan gibt es indes noch ein Aber. «Das Problem ist, dass der Flughafen auch in der Lage sein muss, ein solches Flugzeug aufzunehmen», sagte Spohr gemäß dem Fachportal Portogente. Superjumbos können derzeit in São Paulo Guarulhos nicht abgefertigt werden. Im September aber begannen die Bauarbeiten, die das ändern sollen. So wird die Piste 9 von 45 auf 60 Meter verbreitert, damit künftig auch A380 und B747-8 absetzen können. Zudem entsteht das neue Terminal 3 mit 34 neuen Abstellplätzen und Kapazitäten für Großflieger. Es soll spätestens 2014 bereit stehen.

Franzosen ziehen mit

Wenn Lufthansa ausbaut, will Air France nicht abseits stehen. Brasilien sei ein «strategischer Markt», sagte Vorstandsvorsitzender Alexandre de Juniac letzten Mittwoch bei einem Besuch im Lande. «Die Flüge sind randvoll und das in der Economy und in den höheren Klassen», betonte denn auch ein Vertreter der Airline gegenüber der französischen Wirtschaftszeitung La Tribune. Deshalb erhöht auch die französische Fluggesellschaft ihre Kapazitäten. Sie fliegt ab Paris künftig direkt die Hauptstadt Brasília. Zugleich will sie statt mit einer Boeing B777 mit dem Airbus A380 von Paris nach São Paulo fliegen. Die Neuerungen sollen wie bei Lufthansa pünktlich zur Fußball-WM 2014 eingeführt werden.

Auch Emirates will umgehend auf den A380 wechseln, sobald der Superjumbo in Brasilien abgefertigt werden kann. Die Airline hatte als erste überhaupt versucht, den Riesenvogel nach Brasilien zu bringen. Derzeit fliegt sie täglich von ihrer Basis in Dubai mit einer B777 nach Rio De Janeiro und täglich nach São Paulo.