737 Max von Lot: Die Airline ist sauer.
Frust über fehlende Entschädigung

Lot verklagt Boeing wegen 737-Max-Grounding

Wegen einer Vertragsklausel erhielt Lot bislang keine Entschädigung vom Flugzeugbauer für das Grounding der 737 Max. Das will die polnische Airline nicht auf sich sitzen lassen.

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Seit Monaten gab es Gespräche zwischen Lot und Boeing. Wie andere Airlines wollte auch die polnische Nationalfluggesellschaft vom Hersteller für das Grounding der Boeing 737 Max entschädigt werden. Wie die polnische Nachrichtenagentur PAP berichtet, führten die Gespräche aber offenbar zu keinem Ergebnis. Lot verklagt Boeing in Seattle auf Schadenersatz von einer Milliarde Zloty (rund 220 Millionen Euro).

Fünf Boeing 737 Max gehören bereits zur Lot-Flotte, zehn weitere sollen noch kommen. Als das Flugzeug im März 2019 nach zwei tödlichen Abstürzen gegroundet wurde, mussten die Betreiberinnen Alternativen finden, um weiter Flüge durchzuführen, etwa über Wet Leasing oder über andere Angebote. Das ging ins Geld.

Klausel im Vertrag schließt Zahlung aus

Boeing weigerte sich bislang, Lot Entschädigungen auszuzahlen. Die Fluggesellschaft hat die Flugzeuge von Boeing geleast, mit Garantien der Export-Import-Bank. Im Vertrag werden Zahlungen wegen technischer Mängel ausgeschlossen. Der Frust darüber dürfte bei Lot umso größer sein, da dieselbe Klausel wohl auch dazu führte, dass es von Boeing kein Geld gab, nachdem Dreamliner der Airline am Boden bleiben mussten.

2019 wurden drei Boeing 787 von Lot aus dem Verkehr gezogen, um die Rolls-Royce-Triebwerke für Reparaturen auszubauen. Damals mietete die Fluggesellschaft einen Airbus A330 und eine Boeing 767 von anderen Betreibern, um Lücken im Flugplan zu schließen.

Wechsel zu Airbus?

Lot ist wegen des Streits um die Entschädigungen so sauer auf Boeing, dass man sogar überlegt, zu Airbus zu wechseln. Bei der Entscheidung darüber, wie man die Flotte bis 2030 vereinheitlichen wolle, sei Airbus definitiv mit dabei, so die Airline. Wie viel davon Drohgebärde ist, bleibt offen. Denn ein Sprecher fügte im entsprechenden Bericht der Zeitung Polityka an, dass selbstverständlich auch Embraer und Boeing infrage kommen.

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