Letzte Aktualisierung: um 12:40 Uhr

Las Vegas als Tor nach Asien

Die Kasinometropole in der Wüste bekommt trotz sinkender Passagierzahlen ein neues Terminal. Dahinter steckt ein cleverer Plan.

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Spielhöllen, wilde Partys, verrückte Hotels – vielleicht auch mal eine Blitzhochzeit. All das wollen die meisten Reisenden, die nach Las Vegas kommen. Doch die Wirtschaftskrise setzte auch der Tourismus in Sin City (Sündenstadt) zu. Die Passagierzahlen am McCarran International Airport haben seit ihrem Allzeithoch von rund 47 Millionen im Jahr 2007 kontinuierlich abgenommen. 2010 lagen sie noch bei knapp unter 40 Millionen. Das bringt die Verantwortlichen des Flughafens ins Schwitzen. Denn schon Ende Juni 2012 eröffnet ein neues Terminal. 2,4 Milliarden Dollar hat das gekostet, geplant hat die Stadt es schon vor der Krise. 2200 Passagiere, die an sechs internationalen Gates ankommen, sollen es dann pro Stunde durch den Zoll schaffen – eine enorme Steigerung. Momentan beträgt die Kapazität nur rund 800. Insgesamt soll das Terminal 14 Gates haben und mit einer Untergrundbahn mit dem Rest des Flughafens verbunden werden.

Die Kapazität des Flughafens steigt dadurch allgemein enorm. Bis 2017 sollen rund 53 Millionen Passagiere jährlich den McCarran Airport passieren – bei rückläufigen Zahlen ist das eine Entwicklung, die durchaus bedrohlich sein kann. Doch in den detaillierten Zahlen zeigt sich: Zwar gibt es bei den Inlandsflügen einen rückläufigen Trend, doch die Zahl der internationalen Passagiere, die in die Stadt kommen, ist in den letzten 18 Monaten um 18 Prozent gestiegen. Auf diese Entwicklung baut man in Las Vegas nun. Kamen die Touristen bisher hauptsächlich in die Stadt, um dort ihre Ferien zu verbringen, so erwartet man in Las Vegas, sich bald auch zu einem internationalen Drehkreuz zu entwickeln. So will man die Passagierzahlen wieder in die Höhe treiben.

Anstieg der Asien-Umsteiger

Vor allem von Destinationen in Asien erhofft man sich einen Anstieg der Umsteige-Passagiere. Ihr Vorteil wären kürzere Schlangen als etwa an den Flughäfen in Los Angeles oder San Francisco. Die Airlines scheint das zu interessieren. Korean Air fliegt schon jetzt drei Mal in der Woche von Las Vegas nach Seoul und will die Anzahl der Flüge erhöhen. Und auch andere internationale Anbieter seien von der Idee angetan, heißt es beim Flughafen. Mit chinesischen Anbietern verhandelt man noch. Der Aufwand bezüglich der Visa-Verfahren sei noch zu kompliziert.

Die Stadt Las Vegas soll von dieser Entwicklung auch etwas haben. So erwartet man, dass viele Passagiere auch längere Umsteigezeiten buchen, um für ein paar Stunden in die Stadt zu fahren und sich ein bisschen im Glücksspiel zu versuchen – oder vielleicht auch für eine spontane Hochzeit.