Kondensstreifen eines Flugzeugs: Schädlich, aber vermeidbar.
Forschung von American Airlines

Kondensstreifen sind ein Problem - für das es wohl eine einfache Lösung gibt

American Airlines testete, ob kleine Routenänderungen Kondensstreifen reduzieren. Das Resultat könnte bei der Lösung des Klimaproblems entscheidend helfen.

Top-Jobs

logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

Bei den einen lösen sie Fernweh aus, bei den anderen Wut. Auf Reiseflughöhe hinterlassen Flugzeuge bei gewissen atmosphärischen Konstellationen künstliche Wolken, die mitunter minutenlang sichtbar sind. Im Branchenjargon nennt man sie Contrails.

Die Kondensstreifen bestehen aus Wasserdampf und anderen Abgasbestandteilen, die aus den Triebwerken austreten und wegen der tiefen Temperaturen gefrieren und als Mini-Wolken sichtbare Eiskristalle bilden. Harmlos sind sie nicht. Sie verstärken die negativen Folgen der Luftfahrt aufs Klima markant.

Schlimmer als CO2-Emissionen

Zwar blocken die von Flugzeugen produzierten Wolken gewisse Sonnenstrahlen ab. Gleichzeitig verhindern sie aber die Wärmeabstrahlung von der Erdoberfläche. Laut dem Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt DLR überwiegt aber die wärmende die kühlende Wirkung. Und so wird insgesamt der klimaschädliche Effekt vergrößert. Und das deutlich.

Vom Anteil der globalen Luftfahrt an der menschengemachten Klimaerwärmung von insgesamt 3,5 Prozent geht gemäß einer internationalen Studie unter der Leitung der Manchester Metropolitan University nur ein Drittel aufs Konto der CO2-Emissionen. Für zwei Drittel sind andere Effekte zuständig - der wichtigste davon sind die Kondensstreifen.

Schlimmer als CO2-Emissionen

Doch es gibt eine gute Nachricht. Kondensstreifen lassen sich vermeiden. Dies hat jetzt auch eine gemeinsame Untersuchung von Google Research, die von Bill Gates gegründete Technologieförderorganisation Breakthrough Energy und America Airlines ergeben. Eine Gruppe von Pilotinnen und Piloten der Fluggesellschaften flogen dabei über sechs Monate auf 70 Flügen ganz spezifische Routen.

Diese Routen wurden zuvor mithilfe von künstlicher Intelligenz erstellen Prognosen zusammengestellt. Sie versuchten, besonders feuchte und kalte Zonen zu meiden, in denen Kondensstreifen entstehen können. Dies taten sie durch minimale Kurskorrekturen. Danach haben die drei Partner Satellitenbilder ausgewertet, um zu sehen, ob tatsächlich keine Kondensstreifen entstanden sind.

Schlimmer als CO2-Emissionen

Das Resultat: Die Bildung von künstlichen Wolken wurde um 54 Prozent verringert. «Wir haben nun den ersten Beweis dafür, dass kommerzielle Flüge diese Vorhersagen nutzen können, um Kondensstreifen zu vermeiden», so Juliet Rothenberg von Google Research. Jetzt müsse man die Studie ausdehnen um größere Datenmengen zu erhalten und die Resultate so zu verifizieren.

Mehr zum Thema

Kondensstreifen über Frankfurt am Main: Die künstlichen Wolken sollen schädlicher als gedacht sein.

Die unterschätzte Klimawirkung der Kondensstreifen

Der erste Flug des Projektes Blue Condor: Der Segelflieger ...

Airbus-Segelflieger soll noch dieses Jahr mit Wasserstoffmotor abheben

Südatlantische Anomalie: Eine Schwachstelle im Magnetfeld der Erde.

Ist die kosmische Strahlung auf Flügen nach Brasilien zu hoch?

Forschungsflieger Falcon (links) und Halo: Forschungsflüge über Europa und Nordamerika.

Leerer Himmel ist einmalige Chance für Forscher

Video

hose runter
Da wollte jemand eine klare Botschaft übermitteln: Ein Video zeigt, wie ein Bodenmitarbeiter vor einem Flugzeug die Hose herunterlässt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Il-114-300 soll eine höherer Reichweite bekommen.
Ilyushin plant die Auslieferung der ersten drei Il-114-300 für das Jahr 2026. Bis 2028 soll die Reichweite des Turbopropflugzeuges um fast ein Drittel steigen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
twin otter classic 300 g 05
De Havilland Canada arbeitet an der Zertifizierung der fünften Generation ihres Kultfliegers. Jetzt zeigt der Hersteller das erste Exemplar der Twin Otter Classic 300-G von innen und außen. Das Flugzeug ist für Zimex Aviation bestimmt.
Timo Nowack
Timo Nowack