Flugbegleitende von Austrian Airlines: Dicke Luft.
Streik im Gespräch

«Das ist unverfroren» - Kabinencrews wütend auf Austrian Airlines

Das fliegende Personal der Lufthansa-Tochter sind unzufrieden. Denn die Führung will ihre Löhne viel weniger anheben, als sie fordern. Das Wort Streik ist vermehrt zu hören.

Top-Jobs

Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz
Kasaero Logo

Kaufmännische Leitung und Unternehmensorganisation

Vollzeit
Kasaero GmbH
Luftfahrt
Feste Anstellung
Top jobs
Böblingen
Deutschland

Inzwischen sind bereits acht Verhandlungsrunden erfolglos verlaufen. Die Gewerkschaft Vida und das Management von Austrian Airlines konnten sich dabei nicht auf einen neuen Kollektivvertrag einigen, wie man in Österreich einen Tarifvertrag nennt. Die Stimmung unter den Flugbegleiterinnen und Flugbegleitern und Pilotinnen und Piloten sei entsprechend schlecht, ist vom Personal zu vernehmen.

Die Gespräche seien herausfordernd. Denn man bewege sich «zwischen den gegensätzlichen Polen der Gewinnmaximierung und der Einkommenserhöhung», drückt sich Vida aus. Das bestätigen auch Aussagen von Flugbegleitenden. Bereits 2022 hätten viele von ihnen sich geärgert, weil das AUA-Management einen Bonus erhalten habe, während sie selbst noch einige Monate in Kurzarbeit waren und den während der Pandemie vereinbarten Sparbeitrag leisteten, erklären sie.

«Wird völlig außer Acht gelassen»

Nun drohe die Stimmung endgültig zu kippen. Denn offenbar bietet Austrian Airlines dem Kabinen- und Cockpitpersonal eine Lohnerhöhung von 4,5 Prozent an. Die Inflation in Österreich lag aber im März 2023 bis Februar 2024 gemäß Statistik Austria bei 6,6 Prozent. «2023 hat AUA wohl das beste Ergebnis der Unternehmensgeschichte erzielt und trotzdem bieten sie nur eine Lohnerhöhung im Bereich der halben Inflation an. Das ist unverfroren», sagt ein Betroffener.

Bei Austrian Airlines kontert man. «Das Angebot orientiert sich an der Inflationsrate im Euroraum, die für die Monate März 2023 bis Februar 2024 bei 4,5 Prozent lag» so eine Sprecherin. Schließlich wolle man auch weiterhin im internationalen Wettbewerb bestehen können. Mehr als drei Viertel der Tickets würden im Ausland verkauft, die internationalen Inflationswerte seien daher die passenden Richtwerte.

AUA bietet weitere Komponenten an

Ein höherer Abschluss sei durchaus möglich, heißt es bei AUA weiter. Das bedinge allerdings ein Entgegenkommen des Betriebsrates Bord und der Gewerkschaft Vida. Die Führung will über längere Laufzeiten des Kollektivvertrages, Effizienzsteigerungen, Einmalzahlungen oder Erhöhungen der Erfolgsbeteiligungen sprechen.

Man strebe an, «die Einkommen des fliegenden Personals an das Niveau vergleichbarer Airlines anzupassen, um die bestehende Unterbezahlung zu korrigieren», heißt es von der Gewerkschaft Vida. Sie hat bereits eine Umfrage beim dem Kabinenpersonal von Austrian Airlines gestartet, um der Belegschaft den Puls zu fühlen. Klar ist, dass es nicht glücklich ist. «Dass wir deutlich unter dem Konzernmittel verdienen, wird völlig außer Acht gelassen», erklärt einer. Das Wort Streik sei inzwischen vermehrt zu hören.

Austrian Airlines muss ein Drittel der Flüge absagen

Soweit ist es aber noch nicht. Vida hat die Beschäftigten für Freitag (1. März) zu einer Betriebsversammlung am Flughafen Wien gerufen. Dort will die Gewerkschaft über den Stand bei den Kollektivvertragsverhandlungen informieren. Austrian Airlines hat deshalb 112 von 302 an jenem Tag geplanten Flüge gestrichen. Die Gäste wurden umgebucht.

Mehr zum Thema

Boeing 787 mit der Seriennummer 62735 noch in den Farben von Bamboo Airways: AUA schlägt zu und holt sich den und einen anderen Dreamliner.

Austrian Airlines bekommt Boeing 787 aus Bamboo-Flotte

Airbus A320 von Austrian Airlines: Wohin geht die Reise?

Mitarbeiter von Austrian verzichten auf 80 Millionen pro Jahr

Dreamliner in Austrian-Farben über Wien: Am Anfang mit Lufthansa-Crews im Cockpit.

Lufthansa leiht Austrian Airlines Dreamliner-Crews aus

Boeing 767 von Austrian Airlines: Noch länger im Einsatz?

Boeing 767 muss bei Austrian Airlines wohl in die Verlängerung

Video

Passagiere auf der rechten Tragfläche: Sprangen aufs Vorfeld.
Kurz vor dem Abflug nach Manchester kam es an Bord einer Boeing 737 in Palma de Mallorca zu einer Brandwarnung. Die Crew löste eine Evakuierung aus – mit teils chaotischen Szenen. Mehrere Passagiere wurden verletzt.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin
einweisen marshaller frankfurt
Von Vogelschlag-Kontrolle über Follow-Me-Fahrt bis Flugzeug-Einweisung: Auf dem Vorfeld des Flughafens Frankfurt bleibt keine Minute planbar. Wir waren mit Marius unterwegs – einem Mann, der seit 30 Jahren für Ordnung auf dem Asphalt sorgt.
Christopher Scheffelmeier
Christopher Scheffelmeier
Irkut-MS-21-Testflieger mit dem PD-14: Jetzt gibt es keine Alternative mehr zum russischen Triebwerk.
Gleich drei russische Flugzeugmodelle werden deutlich teurer als noch vor zwei Jahren erwartet. Mit dabei: die Yakovlev MS-21.
Timo Nowack
Timo Nowack