Die Era von Aura Aero: Schlüssel zur Mobilität der Zukunft?

Die Era von Aura Aero: Schlüssel zur Mobilität der Zukunft?

Aura Aero

Luftfahrt und Politik

Könnte der Flugverkehr eine Alternative für Pendlerinnen und Pendler sein?

Wenn Flughäfen gründ sind und Verkehrsflugzeuge hybrid-elektrisch fliegen, werden neue Verbindungen möglich. Das ermöglicht ein neues Verkehrskonzept.

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ÖPSV. Die etwas sperrige Abkürzung steht für Öffentlicher Personenschnellverkehr. Es handelt sich dabei um klimafreundliche Metrosysteme für Passagiere des dezentralen Luftverkehrs, die künftig metropolferne Ankerstädte untereinander und mit je einer Metropolregion verbinden sollen. Miteigner der genossenschaftlichen Betreibergesellschaft sind die betroffenen Flugplätze der jeweiligen Systemarchitektur und, wo möglich, regionale mittelständische Unternehmen.

Was wird vorausgesetzt, um von klimafreundlich sprechen zu können? Voraussetzung dafür sind grüne Flugplätze, die möglicherweise dezentral regenerative Energie selbst produzieren oder zur Produktion von beispielswiese mithilfe elektrischen Strom hergestellte Flüssigkraftstoffe, Wasserstoff und grüner Strom beitragen und hybridelektrische Verkehrsflugzeuge mit etwa 40 Sitzplätzen. Sowie eine niedrigere Flughöhe, um die Klimawirkung von Partikeln zu halbieren. Bevor geeignetes Fluggerät mit Wasserstoff-Brennstoffzellen vorhanden ist, kann für den Übergang auch SAF verwendet werden.

Infrastruktur optimaler nutzen

Verkehr ist Mittel zum Zweck der Befriedigung des Mobilitätsbedarfes (und nur in sehr eingeschränktem Maße Selbstzweck). In einer demokratischen Gesellschaft wächst der Mobilitätsbedarf stetig, selbst wenn das Wirtschaftswachstum stagniert. Ein immer größerer Anteil des Verkehrshaushaltes muss daher in den Erhalt und die Erneuerung vorhandener Verkehrsinfrastruktur investiert werden (momentan sind rund 52 Prozent).

Es liegt daher nahe, alle Verkehrsträger entsprechend ihrem Potenzial in ein Gesamtverkehrssystem zu integrieren und zu vernetzen. Die Verkehrsinfrastruktur der jeweiligen Verkehrsträger muss in deren CO2-Bilanz eingepreist werden, um eine realistische Klimapolitik zu ermöglichen. Zudem muss die vorhandene Infrastruktur optimaler genutzt werden.

Dem Urbanisierungstrend begegnen

Das Verfassungsgebot vergleichbarer Lebensverhältnisse in allen Teilen Deutschlands anzustreben, lässt sich auch auf die Erreichbarkeit der Regionen anwenden. Die Europäische Union hat einst folgendes Ziel vorgegeben: bis 2050 sollten 90 Prozent der Bürger in vier Stunden von jedem Ort zu jedem beliebigen anderen Ort innerhalb der Europäischen Union kommen können. Das bleibt selbst innerhalb von Deutschland eine Herausforderung, die ohne den dezentralen Luftverkehr nicht realisierbar wäre.

Neben solcher politischen Leitvorstellung, gilt es auch dem Urbanisierungstrend zu begegnen, der zu einer politischen Spaltung der Gesellschaft beitragen könnte. Das ÖPSV-Modell zielt genau darauf: wenn Städte in den metropolfernen Regionen untereinander und mit der Metropolregion verbunden werden, in denen die meisten Arbeitsplätze zu finden sind, besteht nicht die unmittelbare Notwendigkeit den Wohnort zu wechseln.

Infrastruktur optimaler nutzen

Was spricht dafür? Die Aufhebung der asymmetrischen Arbeitsteilung zwischen Flugplätzen und Airlines bei diesem genossenschaftlichen Modell stabilisiert den Bestand der Flugplätze, die zu seiner Systemarchitektur gehören. Die indirekte Einsparung von Start- und Landegebühren kann auch zu reduzierten Ticketpreisen genutzt werden, falls der ÖPSV nicht wie der ÖPNV als Daseinsvorsorge behandelt wird und wie dieser Regionalisierungsmittel erhält. Politisches Ziel könnte sein, einen der Bahn vergleichbaren Ticketpreis für Pendler zu erzielen.

Gegenüber der Idee, Lufttaxen als ein Modell  zu ermöglichen, die notgedrungen nicht wenige Leerflüge nötig hätten, und eher ein Luxusangebot für Wohlhabende darstellen, hat dieses angebotsorientierte Metromodell (fester Flugplan) den Vorteil, dass es Berufspendler anspricht. Außerdem ist es sukzessive erweiterbar. Vielleicht kommt es so nicht nur zu einer Renaissance des innerdeutschen regionalen Luftverkehrs nach rund 100 Jahren, sondern das System lässt sich auch, wie damals, europäisch ausweiten.

Ulrich Stockmann ist freier Kolumnist von aeroTELEGRAPH. Er war von 1989 bis 2009 als Parlamentarier in der Volkskammer, im Bundestag und im Europaparlament. Seitdem ist er für Verbände des Luftverkehrs tätig. Die Meinung der freien Kolumnisten muss nicht mit der der Redaktion übereinstimmen.

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