Maschine von Hewa Bora: Der Pilot flog ohne Lizenz

Katastrophale Fehler vor Absturz

Ein Untersuchungsbericht zum Absturz einer Boeing B727 im Kongo zeigt: Zum Unglück hat eine ganze Serie von Mängeln geführt.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Luftfahrt
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
.

Verkehrsleiter vom Dienst (m/w/d)

Memmingen
Feste Anstellung
Flughafen Memmingen GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs

Wäre die Situation nicht so tragisch, wäre sie fast schon komisch. Als die Boeing B727 am 8. Juli den Flughafen Kisangani ansteuerte, sagte der Kontrollturm zum Pilot: «Ich sehe Ihre Maschine nicht». Und der Kapitän antwortete: «Ich sehe die Piste nicht». Flug 952 der Hewa Bora Airways kam von Kinshasa und hatte 125 Passagiere an Bord. Doch die alte Maschine zerschellte in schlechtem Wetter. Mindestens 74 Menschen starben.

Inzwischen wird langsam klar, was an jenem schicksalshaften Tag passiert ist. Noch ist die Untersuchung der Régie des Voies Aériennes zwar nicht abgeschlossen. Doch die Flugaufsichtsbehörde der Demokratischen Republik Kongo hat einen ersten Untersuchungsbericht zum Absturz einer Boeing B727 verfasst, den die Zeitung Le Soft jetzt in Auszügen veröffentlichte. Der Inhalt ist erschreckend. Die Experten haben gleich eine ganze Reihe an Mängeln bei Flughafen und Fluggesellschaft ausgemacht.

Pensionäre als Kontrolleure

Die Probleme begannen beim Piloten. Wie Le Soft berichtet, hatte er nur eine abgelaufene Lizenz für eine B727. Vor dem Abflug warnte ihn ein Kollege vor dem schlechten Wetter in Kisangani. Dennoch flog er mit 125 Passagieren an Bord los - viel zu viel. Das Flugzeug weist eigentlich bloß 118 Sitzplätze auf. Hewa-Bora-Chef José Dubier weist die Vorwürfe indes weit von sich. Es seien nur 114 Passagiere mitgeflogen und der Pilot habe eine Lizenz besessen. Schuld sei der Flughafen.

Zumindest da stimmen seine Aussagen mit dem Bericht überein. Als die Ermittler den Flughafen von Kisangani inspizierten, bemerkten sie, dass die Flugaufseher ebenfalls keine Lizenz besaßen und das Rentenalter längst erreicht hatten. Die Geräte, mit denen sie arbeiteten, funktionierten größtenteils nicht. Um Wettervorhersagen zu machen, verließen sie sich daher auf Erfahrungswerte. Auch die Feuerlöschgeräte waren defekt. Und das Löschfahrzeug des Flughafens steckte 50 Meter neben der Piste ausgebrannt im Morast.

Mehr zum Thema

So nah kommt man Giraffen sonst nie wie im  Royal Livingstone

Sambia: Giraffen füttern, raften und baden am Abgrund

Eine Dash 8 von Air Kenya und die bisherigen Stopps der Auslieferungsroute: Kleiner Flieger, langer Weg.

So fliegt eine Dash 8-200 von Kanada nach Kenia

Flieger von Air Senegal: Airline in der Krise.

Regierung stellt Notfallplan zur Rettung von Air Sénégal vor

Airbus C295  (hier bei der Auslieferung): Fliegt für Senegals Luftwaffe.

Armee übernimmt Inlandsstrecken im Senegal

Video

seattle delta alaska
Auf einer Blaubeerfarm im US-Bundesstaat Washington wurde vor zwei Wochen ein Leck an einer Pipeline entdeckt. Eine Lösung gibt es noch nicht. Und das spüren auf die Fluggesellschaften am Seattle-Tacoma International Airport.
Timo Nowack
Timo Nowack
flughafen koeln bonn vorfeld
Es sind absurde Versuche, noch ins Flugzeug zu gelangen: Am Wochenende hat es am Airport Köln/Bonn einen zweiten Vorfall gegeben, bei dem Reisende aufs Vorfeld rannten.
Timo Nowack
Timo Nowack
DC-8 von Samaritans Purse: Die Hilfsorganisation hat das Flugzeug ausgemustert.
Samaritan’s Purse legt die letzte in den USA registrierte DC-8 still. In den vergangenen zehn Jahren war das Flugzeug im weltweiten humanitären Einsatz. Damit endet eine Ära.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies