Handgepäck wird zum Problem: Japan Airlines hat ein neues KI-basiertes System getestet.
Test von Japan Airlines

Kameras und Künstliche Intelligenz sollen Handgepäckchaos eliminieren

Japan Airlines testet ein KI-basiertes System zur Früherkennung von Handgepäckmengen und zieht nach sechs Monaten eine positive Bilanz.

Top-Jobs

logo mjet

CAMO ENGINEER m/f/d

Schwechat, Wien
Feste Anstellung
Business Aviation
MJET GmbH
Österreich
Vollzeit
Top jobs
Zimex logo

Administrator AVOR & CAMO

Vollzeit
Zimex Aviation Ltd.
Flugoperationen
Feste Anstellung
Top jobs
Altenrhein
Schweiz

Jeder kennt das Szenario: Das Boarding startet und Mitarbeitende am Gate überprüfen das Handgepäck. Zu groß, zu breit, zu schwer? Dann heißt es: Gepäck aufgeben. Was nach einem einfachen Check klingt, sorgt jedoch regelmäßig für Verzögerungen und bringt den engen Zeitplan der Fluggesellschaften ins Wanken – manchmal sogar bis hin zu Verspätungen.

Das Problem: Die Menge an Handgepäck variiert von Flug zu Flug und ist schwer vorhersehbar. Fluggesellschaften greifen derzeit meist auf Quoten oder Schätzungen zurück, um die Kapazitäten an Bord zu planen – eine Methode, die nicht sehr genau ist. Damit könnte bald Schluss sein.

Sechsmonatiger Test

Japan Airlines hat ein halbes Jahr lang zusammen mit dem japanischen Technikhersteller NEC Corporation ein KI-basiertes System entwickelt, das mithilfe von Kameras genau evaluiert, wie viel Platz in den Gepäckfächern noch ist. Durchgeführt wurde der Versuch am Flugsteig 13 des Tokio Flughafens Haneda.

Schematsicher Ablaufplan des Kontrollsystems. Bild: Japan Airlines

Dazu wurden am Gate Kameras installiert, die jeden Koffer, jeden Rucksack und jede Handtasche aufzeichnen. Das Filmmaterial wird mithilfe künstlicher Intelligenz analysiert und die Gepäckstücke werden in drei vordefinierte Kategorien eingeteilt. Abschließend wird in Echtzeit geschätzt, ob die Gegenstände in die Gepäckfächer passen.

Schneller und besser vorberietet

Wenn die geschätzte Kapazität in den Gepäckfächern einen voreingestellten Schwellenwert erreicht, werden die Airline-Beschäftigten gewarnt. Zwar muss weiter Gepäck vom Gate in den Frachtraum verladen werden, aber dank des neuen Systems können die Mitarbeitenden schneller reagieren.

Japan Airlines hat den Test positiv bewertet und prüft nun, wie diese neue Technologie in ihren Betrieb integriert werden kann. In einer Medienmitteilung erklärte die Airline, dass sie weiterhin an digitalen Innovationen arbeitet.

Das System zeigt, dass die Gepäckfächer zu 72 Prozent voll sind. Bild: Japan Airlines

Mehr zum Thema

Handgepäck im Flugzeug: Mehr Passagiere reisen nur noch damit.

Wie Lufthansa und Swiss es mit Handgepäck-Kontrollen halten

Handgepäck im Flugzeug: Zu große Stücke sorgen für Probleme.

Austrian Airlines zieht Zügel bei Handgepäck-Kontrollen an

Auch Transavia macht großes Handgepäck kostenpflichtig

Auch Transavia macht großes Handgepäck kostenpflichtig

Mitarbeitende von Japan Airlines: Junge Angestellte bemängeln die Unternehmenskultur.

Mitarbeitende von Japan Airlines bemängeln Fehlerkultur

Video

hose runter
Da wollte jemand eine klare Botschaft übermitteln: Ein Video zeigt, wie ein Bodenmitarbeiter vor einem Flugzeug die Hose herunterlässt.
Timo Nowack
Timo Nowack
Il-114-300 soll eine höherer Reichweite bekommen.
Ilyushin plant die Auslieferung der ersten drei Il-114-300 für das Jahr 2026. Bis 2028 soll die Reichweite des Turbopropflugzeuges um fast ein Drittel steigen.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies
Die Boeing 747-8 nach der Landung in São Paulo: Der Loste fragte nach dem Grund für den Mayday-Ruf.
Dichter Nebel verhinderte die Landung in Buenos Aires. Der Flug aus Frankfurt wich deshalb nach vielen Schleifen und einem Abstecher nach Asuncion nach São Paulo-Guarulhos aus. Dort erklärte die Crew der Boeing 747-8 von Lufthansa einen Notfall.
Stefan Eiselin
Stefan Eiselin