Letzte Aktualisierung: um 8:57 Uhr

Mangelnde Nachfrage

Airlines streichen Russland-Flüge

Die Ukraine-Krise und der Verfall des Rubels haben Auswirkungen auf das Reiseverhalten vieler Russen: Sie bleiben lieber im eigenen Land. Und das hat auch Auswirkungen auf internationale Airlines.

Immer mehr internationale Airlines haben Probleme ihre Flugzeuge auf Reisen nach und von Russland voll zu bekommen. EasyJet zog nun Konsequenzen: Die Anzahl der Flüge nach Russland wird im Sommer halbiert, nachdem die Airline bereits im Januar die Verbindung von London nach Moskau stark reduzierte. Das sei eine «Reaktion auf die nachgelassene Nachfrage in den vergangenen Monaten», erklärte EasyJet laut CNN.

EasyJet ist nur eine von vielen Airlines, die ihre Verbindungen nach Russland reduziert. Hongkongs Cathay Pacific hat alle Flüge nach Moskau gecancelt, Qatar Airways bietet weniger Verbindungen an und Etihad Airways stoppte den Plan, Dreamliner auf der Strecke zwischen Abu Dhabi und Moskau einzusetzen. Stattdessen reduzierte die Airline ihre Flüge nach Russland um ein Drittel. Russische Touristen haben unter dem starken Verfall des Rubels zu leiden. In den vergangenen sechs Monaten verlor die russische Währung mehr als 40 Prozent gegenüber dem Dollar. Dadurch steigen die Kosten für internationale Reisen. Und das macht sich auch in der Luftfahrt bemerkbar. Laut der russischen Luftfahrtbehörde sind internationale Verbindungen im Januar und Februar um 14,5 Prozent gesunken.

Russen bleiben im eigenen Land

Nicht nur internationale Airlines überdenken ihre Verbindungen. Auch russische Fluglinien planen neu: Sie haben 72 Strecken wegen mangelnder Nachfrage gestrichen. Die Regierung hat reagiert. Sie hat die Steuern für Inlandsflüge von 18 auf zehn Prozent reduziert und hat Behörden aufgefordert, ihren Beschäftigten Inlandsurlaube zu bezuschussen. Diese Strategie scheint aufzugehen: Russland verkündete eine Steigerung von Passagieren auf Inlandsflügen um 12,4 Prozent in den ersten beiden Monaten des Jahres.