A320 von Interjet: Bald eine reine Airbus-Flotte.
Mexiko

Interjet kämpft gegen Pleite-Gerüchte

Bringen Probleme der Eigentümerfamilie die mexikanische Airline in die Bredouille? Interjet bestreitet das, präsentiert Zahlen und arbeitet am Ende der Superjet-Ära.

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Eigentlich geht es in diesem Streit gar nicht um Flugzeuge und -häfen. Ende November meldeten mexikanische Zeitungen, zwei Richter hätten die Konten des Geschäftsmannes Miguel Alemán Magnani und seiner Firmen einfrieren lassen. Hintergrund sei eine Klage des Medienunternehmens Televisa, bei der es um finanzielle Forderungen im Rahmen einer Beteiligung an Radiosendern gehe. Allerdings gehört Miguel Alemán Magnani und seiner Familie über ihr Unternehmen Grupo Alemán auch die Fluggesellschaft Interjet.

So hieß es schnell, auch Interjets Konten wären betroffen und die Airline stehe vor dem Bankrott. Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador erklärte daraufhin, es werde derzeit schlecht über Interjet geredet und die Regierung sei bereit, im Konflikt zwischen den Alemáns und Televisa zu vermitteln. Die Grupo Alemán stritt ab, dass Konten wirklich gesperrt seien. Die Fluglinie erklärte, man stecke in keinerlei finanziellen Schwierigkeiten.

Zahlen sollen für Ruhe sorgen

Interjets Kommerzchef Julio Gamero präsentierte Zahlen. Die Sitze der Airline seien im Oktober zu 84 Prozent ausgelastet gewesen, so der Manager. Man habe die Kapazität im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesteigert, erklärte Gamero. Zudem sei es gelungen, die Kosten pro Sitzplatzkilometer zu drücken, in dem man Verbesserungen bei den Slots vorgenommen und die Zahl der Sitze in den Airbus A320 von 150 auf 162 erhöht habe.

Gamero sagte weiter, Interjet habe 51 Milliarden Pesos Schulden, rund 2,35 Milliarden Euro. Das sei weniger als Volaris und Aeromexico hätten und auch das Verhältnis von Schulden zu Eigenkapital sei besser als bei den Konkurrenten. Zudem würden diese Kredite Wachstum ermöglichen. Internet war im September schon in die Schlagzeilen geraten, da der Staat Steuernachzahlungen in Höhe von umgerechnet rund 25 Millionen Euro verlangte. Schon damals war von einem drohenden Bankrott die Rede, den Gamero dann dementierte.

Letzten Superjets vor dem Aus

Auch wenn der Manager nun darauf nicht einging: Einen Kostenfaktor versucht Interjet gerade loszuwerden. Es handelt sich um 22 Flugzeuge des Typs Sukhoi Superjet, von denen nur noch vier in Betrieb sind. Gemäß dem Fachportal Transponder 1200 plant die Fluglinie, auch diese vier Jets bis zum Ende des Jahres stillzulegen. Die russischen Flugzeuge sind zwar noch nicht alt, doch Probleme mit den Triebwerken, mangelnder Service und fehlende Ersatzteile brachten die Jets nach und nach zu Boden. Interjet würde sie gerne verkaufen.

Wenn die Superjets aussortiert sind, wird Interjet ein reiner Airbus-Betreiber sein - mit A320, A320 Neo, A321 und A321 Neo. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtete kürzlich zudem, die Mexikaner stünden vor einer Order von zwölf A220.

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