Die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommerns schaut sich deshalb um, wie der Flughafen besser ausgelastet werden könnte. Luftwaffen-Jets, Polizeihubschrauberstaffel und eine Flugschule der Lufthansa beherbergt der Airport bereits. Nun prüft das Verkehrsministerium, ob sich Rostock-Laage auch als Mini-Weltraumbahnhof eignen könnte. Zusammen mit dem Bildungsministerium soll bald eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben werden, berichtet die Ostsee-Zeitung.
Neue Firmen sollen in den Nordosten kommen
Auch der Landkreis Rostock ist daran interessiert, die Luft- und Raumfahrtindustrie in die Hansestadt zu locken. Die Hoffnungen der Behörden werden besonders dadurch angefacht, das private Unternehmen derzeit die Raumfahrt umkrempeln. Milliardär Elon Musk schickt mit seiner Firma Space X mittlerweile Schwerlast-Raketen ins All, die sich zum Großteil wiederverwenden lassen. Amazon will es mit der Tochter Blue Origin in Zukunft gleich tun.
Dass in Zukunft an der Ostsee für große Raketen ein Startcountdown herunter gezählt wird, möchte die Regierung Mecklenburg-Vorpommerns jedoch nicht. Viel mehr zielt es das Bundesland auf kleinere private Unternehmen ab, die im Sog von Space X und Blue Origin an kleineren Startplattformen für Kleinsatelliten arbeiten. Das gängigste Konzept dafür: Ein Flugzeug hievt eine Trägerrakete an den Rand der Stratosphäre und startet diese dort.
Lange Bahn, enger Luftraum
Laut einer Sprecherin des Verkehrsministeriums besteht die Möglichkeit, dass sich der Flughafen Rostock-Laage gut für solche Projekte eigne. Dabei ist von «flexiblen und individuell verfügbaren Start- und Landemöglichkeiten» die Rede. Ob dies wirklich der Fall ist, kann jedoch bezweifelt werden. Fluglehrer der Bundeswehr beschreiben den Luftraum über Norddeutschland als relativ dicht.
Ähnliche Pläne gab es schon an der Nordsee
Es ist nicht das erste Mal, dass die Raumfahrt auf einem deutschen Flughafen Einzug finden sollte. Das private US-Startup Xcor Aerospace plante vor vier Jahren, vom niedersächsischem Nordholz ins All aufzubrechen. Ein kleiner Raumgleiter sollte Weltraumtouristen von dem Militär-Flugplatz per Raketenantrieb über 100 Kilometer hochfliegen. Aus den Plänen wurde nichts, das Unternehmen ging 2017 pleite.