Letzte Aktualisierung: um 21:04 Uhr

Iberia: Hilfe von der Konkurrenz

Die Piloten der spanischen Fluglinie drohen mit Streik. Um Passagiere doch ans Ziel zu bringen, spannt sie mit der Konkurrenz zusammen.

Ausgerechnet zur Weihnachtszeit: Die Piloten von Iberia wollen am 18. und am 29. Dezember ihre Arbeit niederlegen. Denn sie sind sauer auf ihre Arbeitgeberin. Die spanische Nationalairline plant nämlich eine neue Billigtochter. Iberia Express soll mit der wachsenden Konkurrenz in der Heimat durch Lowcost-Flieger wie Ryanair, Easyjet und Co. mithalten. Die Flugkapitäne jedoch haben ihre Zweifel, was die Arbeitsbedingungen angeht. Sie fürchten, dass sich diese massiv verschlechtern, wenn die Billigtochter im nächsten Jahr auf den Markt kommt. Daher wollen sie aus Protest streiken.

Damit die Reisenden nicht allzu stark unter dem Protest der Arbeitnehmer leiden, und weil die Fluggesellschaft einen Mindestversorgungsauftrag seitens der Regierung zu erfüllen hat, hat Iberia nun mit 30 Transportunternehmen verhandelt, wie spanische Medien berichten. Diese sollen dafür sorgen, dass die Passagiere trotz Streik ans Ziel kommen. Iberia rechnet damit, dass ohne Gegenmaßnahmen rund ein Drittel der Flüge ausfallen würden. Die Alternativen setzen nicht unbedingt auf den Luftweg. Unter anderem sollen neben 27 Fluglinien auch die Staatsbahn Renfe und die Autobusgesellschaft Alsa einspringen, falls Iberia sich mit den Piloten nicht doch noch einigen kann.

Festgefahrene Fronten

Momentan scheinen die Fronten jedoch ziemlich festgefahren. Gemäß dem Portal Epturismo bezeichnet die Pilotenvereinigung SEPLA die Entscheidungen von Iberia als «rechtswidrig». Die Airline sieht das nicht ein. Immerhin schaffe die Gründung der Billigtochter eine weit höhere Profitabilität und außerdem etwa 500 neue Arbeitsplätze. Man habe bereits mehrfach versichert, dass Iberia Express keinen Einfluss auf Löhne und Arbeitsbedingungen der Muttergesellschaft habe. Zu Verhandlungen ist man daher nicht bereit.