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Sicherheit: Sorgenkind Russland

Überall auf der Welt hat sich die Sicherheit in der Luftfahrt 2011 verbessert. Nur in Russland fallen die Statistiken enttäuschend aus.

2011 könnte das sicherste Jahr seit Beginn der Aufzeichnungn werden. Das gab die Luftfahrtbehörde IATA in der vergangenen Woche in Genf bekannt. Bis zum 30 November dieses Jahres verbesserte sich die Sicherheitsrate um fast 50 Prozent, verglichen mit der gleichen Zeit im Vorjahr. Das heißt in Zahlen: Es gab 22 tödliche Unfälle, bei denen insgesamt 46 Menschen ums Leben kamen. 2010 waren es zu diesem Zeitpunkt des Jahres 23 Unfälle mit 786 Opfern. «Das ist auf Ende November das beste Ergebnis, das jemals verbucht wurde», so Günther Matschnigg, Vizepräsident im Bereich Sicherheit der IATA in seiner Präsentation.

Die Sicherheitsrate, die die Zahl der Unfälle und Flugzeug-Totalverluste auf eine Million Starts widerspiegelt, verbesserte sich in fast allen Regionen der Welt. Beeindruckend ist vor allem Afrikas Ergebnis. Der Kontinent galt lange als eine der gefährlichsten Regionen für die Luftfahrt und kämpft in dem Sektor auch weiterhin noch mit Problemen. Offenbar besteht aber Hoffnung auf eine Besserung: Die Rate verbesserte sich um ganze 73 Prozent, wie die IATA mitteilt: von 17,11 auf 6,34.

In Europa fiel sie von 1,59 auf 1,39, in Nordamerika von 1,51 auf 1,18, in Lateinamerika und der Karibik von 6,85 auf 4,57, in Nordafrika und den arabischen Staaten von 6,78 auf 5,05, in der Asien-Pazifik-Region von 2,51 auf 1,39 und in Nordasien von 1,08 auf 1,03.

CIS-Länder massiv schlechter

Die CIS-Länder sind das Sorgenkind des IATA-Reports. Die Bezeichnung steht für die Staaten der ehemaligen Sowjetunion. Die Unfallrate verschlechterte sich von 7,15 auf 11,07. Damit war die Luftfahrt in der Region 55 Prozent unsicherer als noch 2010. In diesem Jahr gab es in Russland eine ganze Reihe von Unfällen. Der letzte tödliche Zwischenfall war auch der, der am meisten Aufruhr erregte: Bei dem Absturz einer YAK-42 in Jaroslawl kamen 45 Menschen ums Leben – darunter das ganze Eishockeyteam der Stadt. In Folge der vielen Unfälle will Russland einen Umbruch herbeiführen. Alte, sowjetische Flugzeugtypen werden verboten, Airlines verlieren ihre Lizenz, neue Sicherheitsstandards sind geplant.

Das Problem aber, so Matschnigg, sei aber gerade, dass sich Techniker, Piloten und Flughafenmitarbeiter in Russland mit einer großen Anzahl an technisch immer anspruchsvolleren Fliegern auseinander setzen müssen. Das erfordere ein besseres Training als bisher geboten wird. Gleichzeitig sagte er aber auch, dass Russland das Problem erkannt habe und sich um eine Verbesserung bemühe. So werde man schon bald das IATA-Sicherheitsprogramm IOSA anwenden. Dieses dient dazu, einen international vergleichbaren und hohen Standard zu schaffen. Die IATA sieht auch darin einen Grund für die enorme Verbesserung in der afrikanischen Sicherheitsstatistik.

Zur Präsentation der IATA klicken Sie hier.