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Med-View Airline

Hunderte Passagiere in Gatwick gestrandet

Nach einer Panne geht bei der nigerianischen Med-View Airline gar nichts mehr. Hunderte Passagiere warten in London und in Nigeria seit Tagen auf ihren Flug.

Die Probleme begannen am 22. Dezember. Flug VL210 der nigerianischen Med-View Airline von London Gatwick nach Lagos kehrte kurz nach dem Start um. Es gab ein technisches Problem. Die Boeing 767 wurde daraufhin untersucht und es wurde festgestellt, dass eine etwas größere Reparatur nötig ist.

Was eigentlich Alltag im Luftfahrtgeschäft sein sollte, wurde zum Problem. Wegen der Weihnachtsfeiertage sei die Behebung der Störung nicht so schnell möglich gewesen, wie gedacht, argumentierte die Fluggesellschaft in einer Mitteilung. Die Folge war, dass diverse Flüge ausfielen und rund 700 Passagiere in London Gatwick strandeten, die eigentlich für die Festtage nach Nigeria zurückkehren wollten. Umgekehrt warteten in Abuja ebenfalls mehrere hundert Passagiere auf ihre Flüge nach Dubai.

Schlechte Informationspolitik

Auf beiden Flughäfen kam es daher zu tumultartigen Szenen. Denn die gestrandeten Reisenden fühlen sich von Med-View Airline alleine gelassen. Sie habe ihre Hochzeit verpasst, beklagte sich eine Passagierin bei Twitter. Eine andere erklärte, sie könne nicht rechtzeitig zur Arbeit zurückkehren. Die Informationspolitik sei miserabel, so der Tenor. Zudem würde man nicht auf andere Fluglinien umgebucht.

 

Med-View hat inzwischen zwei mal eine Boeing 737-800 nach London geschickt, um Passagiere auszufliegen. Doch das reichte bei weitem nicht, um alle Betroffenen zufrieden zu stellen. Teilweise warten sie bereits seit fast einer Woche auf ihren Flug.

Als Hajj-AIrline begonnen

Med-View wurde 2007 als Charterairline gegründet. Sie bot zuerst vor allem Hajj-Flüge nach Saudi-Arabien an. Später nahm sie auch Linienflüge im Inland auf und expandierte ins Ausland. Anders als andere nigerianische Fluglinien ist Med-View profitabel.