Wingtip einer Gulf-Air-Maschine: Die Airline muss sparen.

Staat muss Gulf Air stützen

Um das Grounding zu verhindern, muss Bahrain Milliarden einschießen. Nun muss die nationale Fluglinie sparen.

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Es sind Schlagzeilen, die eine Fluggesellschaft in der Krise überhaupt nicht brauchen kann. Am Montag (9. April) hackten Oppositionelle die Facebook-Seite von Gulf Air und ersetzten das Logo des Unternehmens durch das Konterfei eines Menschenrechtsaktivisten. Wenige Tage zuvor hatten lokale Medien über Geldverschwendung und Korruption bei der Airline berichtet. Einer Sekretärin werde beispielsweise ein Monatslohn von 19'000 Dollar bezahlt, hieß es in den Blättern. Inzwischen ist die Facebook-Seite zwar wieder erreichbar und der Unternehmenschef konnte in einem offenen Brief darlegen, dass die Korruptionsvorwürfe grundlos seien. Doch zur Ruhe kommt die nationale Airline Bahrains deswegen noch lange nicht. Denn sie steckt in der tiefsten Krise ihrer 62-jährigen Geschichte.

Ende März hatte das Parlament des Emirates am Golf einen milliardenschweren Rettungsplan für Gulf Air in den Grundzügen bewilligt. Er sieht in einem ersten Schritt vor, 1,7 Milliarden Bahrain-Dinar (3,6 Milliarden Euro/4,3 Milliarden Franken) in die Fluggesellschaft einzuschießen. «Gulf Air ist nicht nur eine Airline. Es ist das Rückgrat unserer Wirtschaft und wir können nicht aufhören, dieses finanziell zu unterstützen», sagte Parlamentarier Khalid Al Maskati gemäß der Zeitung Trade Arabia. Im zweiten Schritt muss die Airline ihre Ergebnisse verbessern. Das Unternehmen müsse in der Region stärker werden und so neue Erträge generieren, die Kosten senken und endlich lernen, mit anderen Anbietern richtig in Wettbewerb zu treten, so Al Maskati. Auch ein Abbau bei den derzeit 1800 Stellen wird nicht ausgeschlossen. Zudem wird das Streckennetz reduziert. So strich Gulf Air bereits Verbindungen nach Athen, Damaskus und Kuala Lumpur.

Konkurs als eine Option der Berater

Durch die Maßnahmen soll der Verlust, der letztes Jahr noch gigantische 200 Millionen Dinar betrug (405 Millionen Euro/490 Millionen Franken), auf 80 bis 100 Millionen reduziert werden. Schwarze Zahlen erwartet man in Bahrain gar nicht erst. Studien hätten gezeigt, dass es kurzfristig nicht möglich sei, ein profitables Unternehmen aus Gulf Air zu machen. Nun müssten aber langfristige Strategien erarbeitet werden, um die Fluglinie in die schwarzen Zahlen zu führen, so Politiker Al Maskati weiter. Denn die Politik ist nicht mehr gewillt, unendlich Geld zu sprechen. Bereits vor ein paar Monaten bewilligte das vom König bestellte Parlament einen Notkredit von 400 Millionen Dinar, um Gulf Air zu ermöglichen, Schulden zurückzuahlen.

Dennoch tauchten diese Woche erneut Gerüchte auf, dass Gulf Air liquidiert werde. Finanzminister Scheich Ahmed bin Mohammed Al Khalifa dementierte das umgehend. Der Staat stehe weiterhin zur neuerlichen Kapitalspritze. Und er legte dar, dass die Holdinggesellschaft Mumtalakat Berater Optionen für die Zukunft der staatlichen Fluggesellschaft habe erarbeiten lassen. Darin sei gemäß Trade Arabia neben dem Status Quo der Konkurs des Unternehmens und als dritte Lösung eine temporäre Betriebseinstellung besprochen worden. Die Regierung habe sich aber klar für eine weitere Unterstützung ausgesprochen.

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