Ursula Von der Leyen: Sie stellte den Green Deal vor.

EU-VorhabenGreen Deal könnte strengere Regeln für Airlines bringen

Bis 2050 soll die EU klimaneutral werden: Erreicht werden soll das Ziel mit einer Vielzahl von konkreten Maßnahmen. Auch die Luftfahrt ist davon betroffen.

Top-Jobs

Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (m/w/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Pilatus

Oberpfaffenhofen
Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Aero-Dienst

Fluggerätmechaniker (w/m/d) als Prüfer / Certifying Staff (w/m/d) EASA Part 66 CAT B1 und/oder B2 für Challenger 650

Feste Anstellung
Aircraft Management
Aero-Dienst GmbH
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in Luftaufsicht, Erlaubnisse

Flughafen BER
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
LBV Logo

Sachbearbeiter:in örtliche Luftaufsicht

Landesamt für Bauen und Verkehr
Deutschland
Vollzeit
Top jobs
Feste Anstellung
Luftfahrtbehörde
Flughafen BER

Im Jahr 2050 soll Europa der erste klimaneutrale Kontinent werden. Der Green Deal sieht vor, dass es in der EU bis dann nur so viel klimaschädliche Emissionen gibt, wie auf natürlichem Weg oder mithilfe technologischer Lösungen wieder absorbiert werden können. Bis im März nächsten Jahres will die neue Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, ein entsprechendes Klimagesetz vorlegen.

Dieses soll die Klimaneutralität bis 2050 verbindlich festlegen. Von der Leyen und ihre Mitstreiter wollen zur Erreichung dieses Ziels die Reduktionsvorgabe bis zum Jahr 2030 im Vergleich zur bisherigen Planung deutlich zu verschärfen. Strebte die EU bis jetzt für 2030 im Vergleich zum Jahr 1990 um 40 Prozent reduzierte Treibhausgasemissionen an, soll dieses Zwischenziel nun bei einer Reduktion von 50 bis 55 Prozent liegen.

Ökologischer Umbau der Wirtschaft

Um diese Marke zu erreichen, will die Kommission grundsätzlich sämtliche EU-Vorschriften auf ihre Klimatauglichkeit hin überprüfen. Hinzu kommt ein bunter Strauß an Maßnahmen. So ist unter anderem eine Industriestrategie angedacht, welche den ökologischen Umbau der Wirtschaft vorantreiben soll. Die Hürden zum Import von klimaschädlich hergestellten Produkten sollen erhöht werden.

Hinzu kommen ein Ausbau des Emissionshandelsystems sowie strengere Vorschriften im Bereich Luft- und Wasserverschmutzung und eine verstärkte Verlagerung des Warenverkehrs von der Straße auf die Schiene. Die alleine für die Erreichung der Etappenziele bis 2030 nötigen jährlichen Investitionen von 230 Milliarden Euro sollen mithilfe eines nachhaltigen Investitionsplans ausgelöst werden.

Strengere Regeln für die Luftfahrt

Auch für die Luftfahrt sind im Green Deal Maßnahmen vorgesehen. Wie bei anderen Verkehrsdienstleistungen müsse auch hier «der Preis die Auswirkungen des Verkehrs auf die Umwelt und die Gesundheit widerspiegeln». Konkret will die EU-Kommission Subventionen für fossile Brennstoffe abschaffen, Steuerbefreiungen auf Kerosin überprüfen und wo notwendig Schlupflöcher schließen.

Außerdem soll die Luftfahrtbranche im Rahmen des Emissionshandels weniger kostenlose Zertifikate erhalten. Die Maßnahmen sollen mit internationalen Bemühungen – dem Klimaschutzinstrument Corsia der Luftfahrtorganisation Icao – abgestimmt werden. Darüber hinaus will die Kommission einen einheitlichen europäischen Luftraum einführen.

Luftfahrt reagiert vorsichtig zustimmend

Die Reaktion der Luftfahrtbranche auf den Green Deal der EU sind vorsichtig zustimmend. Grundsätzlich steht die Industrie hinter dem Ziel eines emissionsfreien Europa bis 2050. In einer Pressemitteilung des Bundesverbandes der Deutschen Luftverkehrswirtschaft BDL begrüßt Präsident Klaus-Dieter Scheurle den «Fahrplan für den Klimaschutz», welchen die Kommission vorgelegt hat. Es brauche ein geordnetes internationales Vorgehen statt eines Flickenteppichs von nationalen Alleingängen.

Lob erteilt der BDL den Plänen zur  Förderung des Luftverkehrs bei der Markteinführung von CO2-neutralen Kraftstoffen. Hier brauche es eine mutige industriepolitische Initiative der EU. Die Weichen für einen Aufbau entsprechender Produktionskapazitäten müssten auf europäischer Ebene gestellt werden. Auch das Ziel eines Single European Sky findet großen Anklang.

Keine Freude an strengerem Emissionshandel

Weniger Freude zeigt der BDL an der «Verschärfung des Emissionshandels». Dieser greife in ein «funktionierendes marktbasiertes System» ein und untergrabe so die Rechts- und Planungssicherheit der beteiligten Unternehmen. Der Verband fordert eine noch engere Abstimmung mit Corsia.

Eine nationale oder  europaweite CO2-Besteuerung lehnt er als klimapolitischen Irrweg ab, der zu mehr Emissionen führen würde. «Unternehmen wie Turkish Airlines oder Emirates könnten bei ihrem Einflug in die EU Kraftstoff für den Rückweg gleich mitnehmen und würden die Steuer so umgehen können», warnt der BDL.

Mehr zum Thema

Tim Clark, Greta Thunberg: Lobende Worte.

Airline-Chef dankt Klimaaktivistin Greta

Privatjet am Boden: Die Flüge mit Privatflugzeugen steigen an.

Großbritannien diskutiert Verbot von Privatjets

Easyjet-Passagiere fliegen jetzt CO2-neutral

Easyjet-Passagiere fliegen jetzt CO2-neutral

Kondensstreifen am Himmel: Forschende der Universität Cambridge fordern eine drastische Verringerung.

Langsamer fliegen, um die Umwelt zu schonen

Video

Flammen am Triebwerk: Der Airbus A330 von Swiss musste den Start abbrechen.
Ein Airbus A330 von Swiss brach in Boston den Start ab, nachdem das rechte Triebwerk Probleme machte. Alle 223 Passagiere blieben unverletzt, ihre Reise nach Zürich erfolgte per Ersatzflugzeug. Das ging auch deshalb schnell, weil die Airline Glück im Unglück hatte.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
KAF308: Die Fokker 70 geht in Rente.
Seit drei Jahrzehnten fliegt die Harambee One den Präsidenten des ostafrikanischen Landes. Doch nach wiederholten Pannen und hohen Wartungskosten schickt Kenia die Fokker 70 der Regierung 2026 in den Ruhestand.
Laura Frommberg
Laura Frommberg
Jetson One im Flug: Inspiriert von Star Wars schwebt das elektrische Flugmotorrad über der Erde.
In den USA wurde das erste fliegende Ein-Personen-Elektrofluggerät an einen Kunden ausgeliefert. Die Jetson One ist eine Art Rennmotorrad, mit dem man durch die Luft sausen kann.
Benjamin Recklies
Benjamin Recklies